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Sie wird nicht wirklich einen Unterschied machen, aber selbst Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher bezeichnet die neue Frisur von Manuel Feller als „aerodynamisch“. Klar, die Rastalocken sind ab, versteigert für den guten Zweck. Mitunter sagt man ja auch, dass man sich die Haare schneidet, um das Ende eines Abschnitts auch optisch zu unterstreichen. Oder einen Neubeginn.

Bei Manuel Feller soll es beides sein, irgendwie. Die zwei Riesentorläufe in Santa Caterina sind sein Comeback, seine ersten Weltcuprennen in diesem Jahr. Und sie sollen auch den „neuen“ Manuel Feller zeigen. Den, der seine Rückenprobleme im Griff hat. Den, der im Sommer hart an diesem Defizit und ebenso an technischen Schwächen gearbeitet hat, die ihm im Vorjahr auch Kritik eintrugen. Kritik, die er nach wie vor kontert: „Klar hatten sich gewisse Defizite eingeschliffen. Ich weiß selbst, dass ich zu schmal war, zu früh am Innenski. Das braucht mir einer von daheim nicht zu erzählen, daran arbeite ich jeden Tag“, schimpft er und verweist auf die ewigen Schmerzen, die ihn quälten. Dann ergänzt er: „Ich war angefressen über Meldungen von Leuten, die nicht wissen, wie es mir geht. Aber: Der Fan daheim darf davon ausgehen, dass man zu 100 Prozent fit ist, wenn man am Start steht. Das war nicht der Fall. So gesehen haben die Kritiker und ich was falsch gemacht.“

Er hätte einen Schnitt setzen sollen unter die Saison im Jänner, sich schon da Zeit zum Auskurieren nehmen sollen. „Aber das tut man halt im Jänner nicht“, sagt Feller. Und: „Ich habe unter den Umständen das Maximum herausgeholt, auch wenn es die schlimmste Saison war. Es war aber ein Lernprozess – mental, sportlich, skifahrerisch.“ Er habe im Sommer viel weitergebracht, zuletzt auch unter schwierigsten Bedingungen gut trainiert. „Er fuhr Bestzeiten, hat dominiert“, sagt Puelacher. Aber Feller bremst: „Rennfahren und Training, das ist was ganz Anderes. Ich werde kaum gleich aufs Podest fahren; ein Top-15-Platz wäre für mich o. k.“

Das wäre es auch für Marco Schwarz, der nach der „Watsch’n“ zum Auftakt in Sölden und nach überstandener Coronaerkrankung zeigen will, dass er mehr kann. Auch dank Änderung der Materialabstimmung. „Körperlich ist alles in Ordnung, im Training habe ich mich wohl gefühlt“, sagt der Kärntner. Mit Adrian Pertl ist sein Landsmann zum zweiten Mal in einem Weltcup-RTL dabei – auch, weil ein anderer fehlt: Matthias Mayer verzichtete auf die lange Reise, konzentriert sich auf die Vorbereitung auf den Speed-Auftakt in einer Woche in Val d’Isère.