Der am Mittwoch abgesagte Männer-Slalom in Zagreb soll nun am Donnerstag (13.00/16.10 Uhr/live ORF 1) stattfinden. Die Absage und Neuansetzung wurde aber von einem beispiellosen Chaos begleitet. "Ich bin zwanzig Jahre dabei, es gibt nichts, was es nicht gibt", sagte Österreichs Slalom-Coach Marko Pfeifer. Österreichs bereits ausgechecktes Team musste abends nochmals neu ins Hotel einziehen, Donnerstagabend soll es dann mit dem Charter zum Weltcup nach Adelboden gehen.

Schon am Dienstag, während des Slaloms der Frauen, hatte sich abgezeichnet, dass es am Mittwoch schwierig mit der Austragung des Männer-Rennens werden könnte, war doch die Piste extrem aufgeweicht. Zudem hatte sich auch Niederschlag angekündigt. Dennoch war am Tag vor dem Rennen eine Verlegung auf Donnerstag in der Mannschaftsführersitzung überhaupt kein Thema gewesen, weshalb viele die Abreise aus Zagreb bereits am Mittwoch nach dem Rennen planten.

Um 14.30 hatte sich die Jury getroffen, Pfeifer war als Verbindungstrainer dabei. "Es wurde entschieden, noch eine halbe Stunde zuzuwarten, dann ist der Organisator mit der FIS noch eine Runde gegangen und hat sich die Piste nochmals angeschaut. Wir Trainer waren uns einig, dass es unter diesen Bedingungen kein faires und sicheres Rennen geben kann. Wir wollten ein Rennen, aber zwei, drei Stunden zuwarten, ob die Piste nachziehen kann. Oder es morgen zu probieren", schilderte Pfeifer. Danach habe es lange Diskussionen gegeben.

Zunächst wurde der Rennstart von 15.30 auf 15.45 verschoben, dann wurde abgesagt. Alle packten bereits zusammen, als es plötzlich hieß, man möge doch auf dem Berg bleiben, vielleicht werde noch später am Abend gefahren. "Da waren wir sehr verwirrt", gestand Pfeifer, der sich eine raschere Entscheidung der FIS gewünscht hätte. Die Athleten mussten beispielsweise in der Team Hospitality warten, ehe nach weiteren Diskussionen zwischen Organisator Vedran Pavlek, der um sein Rennen kämpfte, und den Vertretern des Internationalen Skiverbandes ein Rennen am Mittwoch endgültig kein Thema mehr war.

"Das wäre zu gefährlich geworden"

Ein Problem auf der Piste sei vor allem der untere Abschnitt gewesen. "Im unteren Zielhang waren acht Tore nicht fahrbar, da war keine Basis da. Das wäre zu gefährlich geworden. Auch der Steilhang oben war zu gefährlich", sagte Pfeifer. Donnerstagnachmittag sollte es bis zu minus sechs Grad kalt werden, das würde der Piste freilich enorm helfen. "Es muss definitiv sehr kalt werden, sonst wird sich auf der Piste nicht viel verändern."

Marco Schwarz ging es wie allen Rennläufern, denen kurzzeitig nicht ganz klar war, was das gerade passiert. "Wir Athleten haben uns zusammengesetzt und sind auch auf keinen grünen Zweig gekommen. Dann hat die Jury entschieden, dass das Rennen abgesagt wird. Ich glaube, dass es keine fairen Bedingungen gewesen und es vielleicht auch gefährlich geworden wäre. Von dem her war es die richtige Entscheidung", sagte der Kärntner. "Hoffentlich können wir morgen fahren."