Sebastian Ofner hat am Pfingstsonntag zum zweiten Mal in seiner Karriere bei einem Tennis-Major-Turnier die zweite Runde erreicht. Der Weltranglisten-118., der sich über die Qualifikation bei den French Open in sein insgesamt drittes Grand-Slam-Hauptfeld gekämpft hatte, besiegte den US-Amerikaner Maxime Cressy nach 2:19 Stunden sicher mit 6:4, 7:6(6), 6:2. Cressy ist die Nummer 44 im ATP-Ranking.

Ofner trifft nun am Mittwoch wieder auf einen Amerikaner, nämlich auf Sebastian Korda (Nr. 24 gesetzt), der Mackenzie McDonald 6:4, 7:5, 6:4 besiegte. "Für mich ist es ein sehr gutes Gefühl, weil es erst das dritte Mal war, dass ich mich bei einem Grand Slam qualifiziert habe", freute sich Ofner bei der Pressekonferenz. "Ich finde, dass ich heuer bis jetzt eine sehr gute Saison spiele, vor allem sehr konstant meine Leistung bringe, egal wo oder gegen wen."

Top 100 zum Greifen nahe

Mit den nun 70 Punkten für die drei Qualifikationssiege sowie dem Erreichen der besten 64 schiebt sich Ofner dem großen Ziel Top 100 immer näher. Er scheint nun virtuell in etwa um Rang 105 auf. "Das ist auf alle Fälle das Ziel. Auf der Challengertour ist die Dichte so enorm und ich glaube, dass ab Platz 50 aufwärts im Ranking kein Unterschied ist. Deswegen passiert es so oft, dass eine Nummer 150, die Nummer 50 oder 60 schlägt. Die haben das Niveau für einen Tag oder ein Match", beschreibt der Steirer, der seit 2016 mit Hauptcoach Wolfgang Thiem arbeitet und auf der Tour von Steve Rettl begleitet wird, die Lage. Er ist auch überzeugt, wenn sein Körper hält, dass er sich auch in den Top 100 halten.

Noch vor dem Sieg Kordas hatte Ofner keinen Wunschgegner. "Es ist mir relativ egal, wer kommt. Sie haben ihr Spiel beide ähnlich angelegt, zwei Amerikaner, sie spielen flach, auf beiden Seiten stabil, servieren ganz gut, aber ich schaue auf mein Spiel."

97.000 Euro Preisgeld sicher

Für Ofner sind auch die bisher 97.000 Euro Preisgeld sehr wichtig. "Finanziell ist ein Grand Slam bei dem Ranking das Um und Auf, um die Saison so gut wie möglich zu gestalten", erklärte er.

Zuvor war im ersten Duell mit dem 2,01 m großen Cressy ein frühes Break zum 2:1 gelungen. Zwar musste er bei 4:3 zwei Breakbälle abwehren, am Ende hatte er aber nach 42 Minuten Satz eins in der Tasche. Auch im zweiten Durchgang breakte er den Weltranglisten-44. sofort, doch dieser holte sich das verlorene Game zum 1:1 zurück. Danach vergab Ofner in zwei Games seines Gegners nicht weniger als sechs Breakbälle.

Der Arm wurde schwer

Erst zum 6:5 gelang dem Steirer das verdiente Break, doch etwas billig gab Ofner selbst den Aufschlag ab. "Da ist der Arm ein bisschen schwer geworden", meinte er später lächelnd. Satz zwei musste im Tiebreak entschieden werden. In diesem führte Ofner rasch 4:0, doch auch da wurde es noch eng. Mit dem zweiten Satzball zum 8:6 stellte er dennoch auf 2:0 in Sätzen. Im dritten Satz war Ofner dann klar besser, Breaks zum 2:0 und 6:2 besiegelten den Erfolg des 27-jährigen Steirers.

Nichts zu holen, gab es indes für Jurij Rodionov. Der Österreicher, der in der letzten Qualifikationsrunde gegen Lucas Pouille verloren hatte, rutschte als Lucky Loser in den Hauptbewerb und traf dort erneut auf den Franzosen. Allerdings konnte der 24-jährige Niederösterreicher auch seine zweite Chance nicht nützen und verlor gegen den ehemaligen Weltklassespieler glatt mit 2:6, 4:6, 3:6.

Thiem ist am Montag an der Reihe

Bereits am Montag erstmals im Einsatz ist Dominic Thiem. Der Lichtenwörther trifft in der dritten Partie nach 11 Uhr auf Court 6 auf den Argentinier Pedro Cachin. Julia Grabher, die sich am Samstag erst im Endspiel von Rabat geschlagen geben musste, trifft am Dienstag auf die Niederländerin Aranxta Rus.