Die Würfel sind gefallen – und das nicht ganz so ungünstig für Österreich. So bekamen Dominic Thiem, Dennis Novak und das Doppel Philipp Oswald/Tristan-Samuel Weissborn beim vom 1. bis 5. Februar in Melbourne über die Bühne gehenden ATP Cup Italien (mit Matteo Berrettini als Nummer eins) und Frankreich (Gael Monfils) als Gruppengegner zugelost. Gespielt wird in vier Gruppen, die jeweiligen Ersten steigen ins Halbfinale auf. Bei der Premiere 2020 waren es noch 24 Mannschaften auf drei Städte aufgeteilt, doch wurde das Feld aufgrund der Corona-Pandemie halbiert.

Auf dem Spiel stehen 4,5 Millionen Dollar Preisgeld, das rot-weiß-rote Quartett will davon so viel als möglich mitnaschen. Im Vorjahr war bereits in der Gruppenphase Endstation. Und heuer? „Ich denke, dass wir gute Chancen haben. Letztes Jahr war es ein bisserl bitter, weil ich auch super vorbereitet war und dann zwei schwache Partien gespielt habe. Ich hoffe, dass ich es dieses Jahr besser mache“, sagte Thiem im Eurosport-Podcast.

Djokovic wird Federer ablösen

Die von Novak Djokovic angeführten Titelverteidiger aus Serbien treffen auf Deutschland und Kanada. Der Weltranglistenerste strotzt derzeit vor Selbstvertrauen – auch, weil er demnächst einen der prestigeträchtigsten Tennis-Rekorde in seine Tasche packen darf. Nachdem die ATP ihre Corona-Sonderregeln hinsichtlich Weltrangliste bis Anfang März verlängert hat, steht bereits fest, dass der „Djoker“ am 8. März Roger Federer (310) als Spieler mit den meisten Wochen als Nummer eins ablösen wird.

Damit hat der 33-Jährige eines seiner zwei großen Ziele erreicht. Das Zweite? „Die meisten Grand Slams gewinnen.“ Derzeit halten Federer und Rafael Nadal bei jeweils 20 Major-Titeln, Djokovic könnte als Titelverteidiger in Melbourne mit seinem neunten Triumph bei den Australian Open (ab 8. Februar) und dem 18. insgesamt den Abstand auf zwei Grand-Slam-Pokale verringern.

Forderungen mit Folgen

Sportlich gesehen läuft es für Djokovic also prächtig, auf der sportpolitischen Bühne tritt der 81-fache Turniersieger hingegen von einem Fettnäpfchen ins nächste. Zuletzt sorgte „Nole“ mit einer Liste an Quarantäne Forderungen an die Melbourne-Organisatoren für Aufregung. Darunter: „Anständiges Essen, dem Niveau des Turniers und dem eines Elitesportlers entsprechend“ oder „Verlegen von so vielen Spielern wie möglich in private Häuser mit einem Platz zum Trainieren“.

Weil die Profis in Australien aber ohnehin schon Privilegien genießen, hagelte es von mehreren Seiten heftige Kritik für Djokovic, der darauf zurückruderte: „Man hat meine gute Absicht falsch verstanden. Ich wollte mich nur für die Kollegen in Melbourne einsetzen“, schrieb er auf Instagram. Und legte nach: "Und das werde ich auch in Zukunft machen."