Gestern begab sich Titelverteidiger Dominic Thiem, der heuer aufgrund der Corona-Pandemie auf seine „Heimschläfer“-Option verzichten muss, in die „Blase“ der Wiener Erste Bank Open, die heute mit der Qualifikation starten. Die „Bubble“ sieht vor, dass sich die Athleten nur zwischen Spielerhotel und Stadthalle bewegen dürfen und dabei möglichst wenig Kontakt zu anderen Personen haben.

Die Shuttle-Autos werden nach jeder Fahrt desinfiziert, die Fahrer wie auch alle Mitarbeiter, die mit den Spielern in Kontakt kommen, werden wie Thiem und seine Kollegen regelmäßig getestet. Den ersten Test musste der Weltranglistendritte bei der Ankunft im Hotel machen (dort sind die Spieler von den normalen Gästen abgeschottet), der nächste folgt in drei Tagen. Aber auch sonst wird beim Stadthallen-Klassiker Kontaktvermeidung riesengroßgeschrieben.

Pressekonferenzen werden nur virtuell abgehalten (die Journalisten können sich online zuschalten), auf Linienrichter wird verzichtet (stattdessen gibt es ein Line-Calling mithilfe der Hawk-Eye-Technologie). Großes Aufatmen herrscht hinsichtlich Gastronomie. So gab es für Turnierdirektor Herwig Straka grünes Licht für den VIP-Bereich (500 Gäste pro Tag), weil sich dieser in einer abgesonderten Halle befindet und somit als eigene Veranstaltung gilt. Aber auch dort zügeln Einschränkungen den gewohnten Ablauf: Statt des üblichen Buffets ist nur ein Tischservice erlaubt.

Entgegen ersten Befürchtungen gibt es aufgrund der Länge der Veranstaltung aber auch eine Genehmigung, die übrigen Zuschauer zu bewirten. Wie dieses Prozedere genau ablaufen wird, ist noch offen, doch hat auch hier die Vermeidung von Menschenansammlungen oberste Priorität. Wegen der besonderen Umstände ist es den Besuchern zusätzlich erlaubt, Speisen und Getränke selbst mitzubringen – Zweitere müssen allerdings in Becher umgefüllt werden.

Apropos Zuschauer: 1000 Fans sind täglich in der Halle zugelassen. Aufgeteilt auf zwei Sessions: Die erste läuft von 14 bis 17.30 Uhr, die zweite von 17.30 Uhr bis zum Ende. Straka: „Ich habe keine der von der Regierung ausgegebenen Regeln hinterfragt. Nur die Nichtverhältnismäßigkeit zwischen erlaubten Zuschauern und Hallengröße ist eine Provokation.“