Am 6. und 7. März geht in Premstätten der Tennis-Länderkampf zwischen Österreich und Uruguay über die Bühne. Auf dem Spiel steht ein Ticket für das Davis-Cup-Finale Ende November in Madrid. Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Derzeit wird in der Schwarz-Halle die Eisfläche abgetaut und abgebaut. „Die Tribünen von der Eiskunstlauf-EM bleiben großteils bestehen, es kommen nur Logen dazu“, sagt Johannes Schreiner, Projektleiter des Veranstalter-Teams von „e|motion“. Am Donnerstag startet in der 5000 Fans fassenden Halle der Platzaufbau. „Gespielt wird auf Rebound Ace, einem Hardcourt. Der ist dem vom Wiener Stadthallenturnier sehr ähnlich, nur ein bisschen schneller“, weiß Schreiner.

Ebenfalls am Davis-Cup-Wochenende hätten auch die Kandidatenvorschläge für die für 22. März in Ehrenhausen bei der Generalversammlung des österreichischen Tennisverbandes (ÖTV) anberaumte Neuwahl des Präsidiums eingehen sollen. Da man sich jedoch innerhalb der neun Landespräsidenten nicht einigen konnte (die Kleine Zeitung hat berichtet), wurde die Wahl abgeblasen. Nun werden im ÖTV die Statuten geändert, damit die neun Landespräsidenten ins Präsidium einziehen können. Bis dahin ist man weiter auf der Suche nach einem (im Idealfall) externen Kandidaten, der das Präsidentenamt (dies hat derzeit noch Christina Toth inne) übernimmt.

"Es herrscht keine Unruhe"

Die Absage der Wahl und die Gründe, die dazu führten, hatten zuletzt in der heimischen Tennislandschaft für hohe Wogen gesorgt. Davon will man jedoch im Länderkuratorium nichts wissen. „Es herrscht überhaupt keine Unruhe, die Landespräsidenten sind sich grundsätzlich einig. Wir wollen jetzt nichts überstürzen und nehmen uns die nötige Zeit, um die Idealbesetzung für das Präsidentenamt zu finden“, betont Christian Zulehner, Vorsitzender des Kuratoriums.

In dasselbe Horn bläst auch Wolfgang Hämmerle, Präsident des Vorarlberger Verbandes. Allerdings räumt dieser Unstimmigkeiten mit Steiermarks Tennis-Präsidentin Barbara Muhr ein. Die Grazerin hat im Herbst das „Austrian Tennis Committee“ (ATC) gegründet und sich zuletzt selbst als künftige ÖTV-Präsidentin vorgeschlagen. Wolfgang Thiem, Vater und Trainer von Dominic, hätte dabei als ÖTV-Sportdirektor fungieren sollen. Für die Landespräsidenten sei Muhr allerdings keine Option, sagt Hämmerle.

Wolfgang Thiem und Barbara Muhr
Wolfgang Thiem und Barbara Muhr © Juergen Fuchs

Das daraus folgende Problem: „Thiem will nur dann Sportdirektor werden, wenn Muhr zur Präsidentin gewählt wird. Aber wir lassen uns nicht erpressen“, betont der Vorarlberger, der Thiem aber natürlich im ÖTV-Boot halten will. Wird Muhr jedoch nicht Präsidentin (und danach sieht es jetzt aus), will sie das von heimischen Tennis-Persönlichkeiten und Wirtschaftreibenden unterstützte ATC mit Thiem auf privater Basis weiterführen.

In weiterer Folge würde Wolfgang Thiem („Den Landespräsidenten fehlt die sportliche Kompetenz“) auch seine Zelte im ÖTV-Leistungszentrum Südstadt abbrechen und sich mit seinen Spielern (neben dem erfolgreichen Sohnemann auch die Daviscupper Dennis Novak, Sebastian Ofner und Juri Rodionov) einen neuen Standort im Raum Wien oder Niederösterreich suchen.

Unter dem Strich also eine verfahrene Situation, in der am Ende vor allem der heimische Tennissport als Verlierer aussteigen könnte. Fortsetzung folgt!