Wo sehen Sie die Gründe für die Finalniederlage von Dominic Thiem gegen Novak Djokovic in Melbourne?
HERWIG STRAKA: Am Ende haben nur wenige Punkte über Sieg und Niederlage entschieden. Die hat Dominic leider nicht gemacht. Im ersten Satz bei 1:4 habe ich gedacht: „Oje, das geht schnell.“ Dann hat er sich erfangen, die Partie gedreht und nach dem dritten Satz hatte ich ein gutes Gefühl, dass er gewinnen kann. Leider hat es nicht gereicht, aber es ist nur ein Frage der Zeit, bis er seinen ersten großen Titel holt. In seinen bisherigen drei Endspielen hat er eben jedes Mal gegen den König des jeweiligen Turniers gespielt – das macht es schwierig.

Wie sieht jetzt der weitere Fahrplan Ihres Schützlings aus?
STRAKA: Wir werden am Montag alle nach Hause fliegen. Dann werden wir uns zusammensetzen und über die nächsten Turnierstarts reden. Prinzipiell ist ein Antreten in Buenos Aires, Rio, Indian Wells und Miami geplant.

Inwieweit wirkt sich der Finaleinzug hinsichtlich Sponsoren für Thiem aus?
STRAKA: Sportlich gesehen hat Dominic jetzt schon 7000 Punkte auf dem Konto. Das ist unglaublich, damit ist er jetzt schon nahe an den großen drei dran. Die Sponsoren sind natürlich von Federer, Nadal und Djokovic verwöhnt. Und es ist jetzt nicht so, dass sie bei Dominic Schlange stehen würden. Das Ganze ist ein langer Prozess, aber das Interesse an Dominic steigert sich durch solche Erfolge natürlich enorm.