Ende gut, fast alles gut. Nach den Niederlagen gegen Kevin Anderson und Roger Federer konnte Dominic Thiem beim ATP-Finale in London zwar sein letztes Gruppenspiel gegen Kei Nishikori glatt mit 6:1, 6:4 für sich entscheiden, doch war dieser Erfolg zu wenig, um noch eines der ersehnten Halbfinaltickets (diese gingen an Federer und Anderson) zu lösen. Trotzdem zeigte sich der Österreicher zufrieden: „Es war zwar von uns beiden kein hochklassiges Match. Aber ich wollte mir und auch den Zuschauern unbedingt beweisen, dass die Leistung gegen Federer ein Totalausfall war und ich es viel, viel besser kann. Das ist mir heute gelungen.“

Auch, wenn Thiem das Material nicht in den Vordergrund rücken wollte, hätte die Veränderung bei der Bespannung (ein Kilo mehr, die Darmsaiten quer statt längs) doch einen Unterschied gebracht. „Ich will nicht sagen, dass nur das Material schuld an meinen ersten beiden Niederlagen gewesen ist, weil ein Spieler meiner Klasse sollte mit fast jedem Material spielen können. Aber wenn ich nicht mehr das Gefühl habe, dass ich den Ball gescheit reinspielen kann, dann wird es problematisch. Deshalb habe ich etwas ändern müssen.“

Ab 1. Dezember wird bereits wieder trainiert

Wie geht es bei Thiem nun weiter? „Der Urlaub ist jetzt früher da, als ich es wollte. Aber ich freue mich darauf. Obwohl, viel Zeit ist eh nicht. Ich werde eine Woche Richtung Malediven fliegen, dann ein paar Tage in Wien verbringen, wo es auch ein paar Dinge zu erledigen gibt. Und dann startet ab 1. Dezember mit der Vorbereitung auf Teneriffa eh schon eine der wichtigsten Phasen der neuen Saison.“

Mit im Gepäck nach Hause hat der Niederösterreicher neben seinem Preisgeld (359.419 Euro brutto) und 200 ATP-Punkten übrigens auch ein neues E-Bike, das es als Geschenk von der ATP gab. „Das taugt mir voll. Vor zwei Jahren war es ein Golfset, wo auf jedem Schläger mein Name eingraviert ist“, erzählt Thiem, der allerdings noch nie selbst Golf gespielt hat. Bereits zu Hause an der Wand im Wohnzimmer des Niederösterreichers, über den sein Sponsor Red Bull derzeit gerade eine Dokumentation dreht, hängt übrigens die Tür seiner Garderobe vom ATP-Finale 2016.

Aus österreichischer Sicht ist das Saisonfinale in der O2-Arena aber noch nicht Geschichte, schlägt doch noch der Steirer Oliver Marach heute (13 Uhr) mit seinem kroatischen Partner Mate Pavic gegen Lukasz Kubot/Marcelo Melo im Doppel auf. Für das Duo geht es noch um den Einzug ins Halbfinale.