Beim NextGen-Finale der ATP-Tour 2017 in Mailand wurde die Shot Clock erstmals getestet, nun gab es bei den US Open ihre offizielle Premiere auf der ATP-Tour. Nur noch 25 Sekunden Pause sind den Spielern während der Ballwechsel erlaubt. Die Meinungen über die neue Regel gehen bei den Spielern weit auseinander.

Wird die Zeit nicht eingehalten, wird der Spieler verwarnt. Bei einem weiteren Regelverstoß führt dies zu einem Punkte-Abzug, kann aber sogar bis zu einem Gameverlust reichen. Der Hintergrund dieses rigorosen Durchgreifens ist klar: Die Matches sollen schneller werden und sich damit besser dem TV-Format anpassen.

Und was sagen die Spieler? Titelverteidigerin Sloane Stephens, die im Viertelfinale gescheitert ist, meinte: "Mit dem Lärm, den Ablenkungen und der Shot Clock ist so viel los auf dem Court", beschwerte sich die 25-jährige US-Amerikanerin. "Ich versuche auf dem Platz ungefähr acht Dinge gleichzeitig zu managen."

"Überraschter" Nadal

Nicht überraschend wenig begeistert zeigt sich auch Rafael Nadal, der für seine lange Pausen zwischen den Ballwechseln, die er für all seine Ticks benötigt. Bei seinem Zweitrunden-Match gegen den Kanadier Vasek Pospisil kassierte der French-Open-Champion eine Verwarnung wegen Zeitüberschreitung - und war fassungslos: "Ich war bereit für den Aufschlag und er hat mich gebeten zu warten", argumentierte der Spanier. "Als die Schiedsrichterin mich verwarnt hat, war ich sehr überrascht."

Positive Rückmeldungen kommen hingegen von anderen Tennis-Akteuren. "Gerade in der Hitze zeigt sich, wer vorher gut gearbeitet hat. Die Begrenzung auf 25 Sekunden macht das Spiel physischer, weil die Leute nicht mehr so viele Pausen bekommen", sieht es etwa Lokalmatador Taylor Fritz, der gegen Dominic Thiem die Segel strich. Und der Schweizer Stan Wawrinka, US-Open-Triumphator 2016, erklärte: "Ich finde, die Shot Clock gibt allen einen einfachen und klaren Rhythmus vor."