Na, die trauen sich was, die Engländer. 19 Matches in Folge bestritt Roger Federer zuletzt an der Church Road auf dem Center Court, der längst zum Wohnzimmer des Schweizers geworden ist. Am Viertelfinal-Tag der Herren am Mittwoch haben die Veranstalter den achtfachten Rekordsieger jedoch verbannt. Nämlich auf Platz eins, wo er ab 14 Uhr auf den Südafrikaner Kevin Anderson trifft.

Zuletzt schlug Federer auf Court 1 im Viertelfinale 2015 gegen den Franzosen Gilles Simon auf. Damals bekamen Andy Murray gegen Vasek Pospisil und Novak Djokovic gegen Marin Cilic auf dem Centre Court den Vorzug. Diesmal setzen die Verantwortlichen statt auf Federer auf Djokovic gegen Kei Nishikori sowie Juan Martin del Potro gegen Rafael Nadal.

Federer hinterfragt den Dress-Code

Möglicherweise nehmen die Verantwortlichen mit dieser außergewöhnlichen Ansetzung Revanche dafür, dass Federer eine ihrer heiligsten Traditionen angepatzt hat. So wagte es der 20-fache Grand-Slam-Sieger, den Dress-Code (90 Prozent der Kleidung müssen weiß sein) anzuzweifeln. "Es macht Spass, dass es hier anders ist, aber es wäre auch schön, einen Spritzer Farbe hinzuzufügen, um ehrlich zu sein", sagte der Eidgenosse bei einem Interview.

Federer gibt zu bedenken, dass es auf dem "Heiligen Rasen" auch schon anders war. "Borg und McEnroe spielten im roten Outfit. Ich sage nicht, dass dies wieder passieren sollte. Aber vielleicht wäre es schön, wenn wir es ein bisschen vermischen würden."