Die Formel 1 verabschiedet sich am Wochenende in Ungarn in die August-Ferien, dafür kehrt die Motorrad-WM mit einem Doppel in Österreich aus ihrer fünfwöchige Sommerpause zurück. Der Red Bull Ring wird dabei mit erneut zwei Rennen in Spielberg am 8. (GP der Steiermark) und 15. (GP von Österreich) August zur MotoGP-Hochburg - im Gegensatz zum Vorjahr nun dank 3G auch wieder mit Fans. Nach dem Horror-Vorfall des Vorjahres geht man diesmal von Anfang an auf "Nummer sicher".

Vor einem Jahr hatte man die Kurve 3 mit Barrieren und hohen Zäunen nachrüsten müssen, weil nach einem Crash im ersten Rennen zwischen Johann Zarco und Franco Morbidelli hochgeschleuderte, herrenlose Motorräder mit jenseits der 100 km/h beinahe andere Piloten getroffen und verletzt hätten. Superstar Valentino Rossis Kopf etwa wurde nur um Zentimeter verfehlt. Nun hat man die heikle Stelle von Beginn an entsprechend gestaltet und auch das Kiesbett davor vergrößert. "So etwas wie im Vorjahr kann nicht mehr passieren", ist Rennleiter Andreas Meklau überzeugt.

Im Zweirad-Sport ist man nach dem tödlichen Unfall von Moto3-Jungstar Jason Dupasquier im Mai sowie der schlimmen Verletzung von WM-Leader Pedro Acosta, der in Assen nach einem Sturz ebenfalls überfahren worden war, gerade besonders sensibel. Erst vergangenen Sonntag musste die MotoGP von Marc Marquez abwärts schon wieder kondolieren, nachdem Spaniens Talent Hugo Millan (14) bei einem Nachwuchsrennen ums Leben gekommen war.

Sicherheitsstandards möglichst hoch halten

Gleichzeitig werden aber gerade die GP-Bikes immer schneller. In der MotoGP etwa hält man mittlerweile bei einem offiziellen Topspeed von 362,4 km/h (Zarco in Doha und Brad Binder zuletzt in Mugello). Das ist deutlich mehr als die Abhebegeschwindigkeit eines Passagierflugzeuges. Und das auf nur zwei Rädern.

Umso wichtiger ist es Spielberg, den Sicherheitsstandard möglichst hoch zu halten. So wurden auch die erhöhten Sausage-Kerbs an den Kurvenrändern entfernt, statt Flaggen kommen verstärkt Lichtsignale und Cockpit-Anzeigen zum Zug. Gut 300 Personen sind im Namen sicherer Rennen im Einsatz.

Sportlich haben die Zweirad-Fans sowieso allen Grund, nach der Corona-Verbannung im Vorjahr nun dank europaweiter Lockerungen wieder an die Strecke zu kommen. Spaniens Serien-Champion Marc Marquez ist nach langer Verletzungspause bekanntlich wieder Teil der MotoGP. Dafür bekommt man Superstar Valentino Rossi womöglich letztmals live in Österreich zu sehen. Der 42-jährige Italiener liebäugelt bekanntlich mit dem Karriere-Ende. Der Österreicher Maximilian Kofler (Moto3) kehrt in Spielberg nach Unfallpause zurück und KTM-Testfahrer Dani Pedrosa gibt ein WM-Comeback, um an der österreichischen RC16 Teile für 2022 unter Rennbedingungen auszuprobieren.

Als WM-Führender in der MotoGP kommt nach 9 von 19 Rennen der Franzose Fabio Quartararo nach Österreich. Weltmeister Joan Mir ist nur Dritter, hat dafür in der Sommerpause ebenso geheiratet wie KTM-Werksfahrer Miguel Oliveira. Der Portugiese hat im Vorjahr - damals noch im Tech3-Team - auf dem Red Bull Ring erstmals gewonnen und spitzt nach mehreren Podestplätzen als aktueller WM-Fünfter sogar noch auf den Titel.