Neue Strecke, altes Spitzenduell. In Miami gab es auch auf dem brandneuen Asphalt den gewohnten Zweikampf zwischen Charles Leclerc und Max Verstappen. Der WM-Führende erwischte zwar den besseren Start von der Pole-Position aus und führte das Feld zu Beginn auch an, nach einigen Runden zog der amtierende Weltmeister aber vorbei und enteilte dem Monegassen gleich ein wenig. „Das war ein unglaubliches Rennen von Max, es war wirklich sehr schwierig, diesen Druck standzuhalten“, lobte Motorsportberater Helmut Marko seinen Schützling nach Rennende.

Denn echte Spannung kam dann erst wieder zu den ersten Boxenstopps auf. Leclerc beklagte sich davor, sein Ferrari sei auf den Medium-Reifen so schwer zu pilotieren. Daraufhin holte ihn sein Team an die Box. Red Bull blieb zunächst auf der Strecke, die Rundenzeiten von Verstappen waren weiter gut. Beim Stopp des Weltmeisters verlief alles nach Plan, die Führung blieb beim Niederländer. „Für mich war das ein unglaublicher Grand Prix, der körperlich unglaublich belastend war. Die Spannung hielt dann bis zum Schluss. Für uns ist dieser Sieg so enorm wichtig“, freute sich ein aufgelöster Weltmeister nach Rennschluss.

Dass es überhaupt noch einmal zu spannenden Duellen kam, lag an Lando Norris und Pierre Gasly. Beide krachten 16 Runden vor Schluss zusammen, der Brite konnte nicht weiterfahren und blieb auf der Strecke stehen. Es folgte eine Safety-Car-Phase. Dadurch schob sich das Feld wieder eng zusammen, was für ordentlich Spannung in der Schlussphase sorgte. „Ich konnte wirklich noch einmal ordentlich Druck machen, Red Bull hatte an diesem Wochenende aber einfach die bessere Pace“, sagte ein nicht unzufriedener Leclerc. In der Weltmeisterschaft führt der Monegasse nämlich weiter. „Es hat Spaß gemacht vor diesem Publikum. Jetzt wollen wir den nächsten Schritt machen.“

Den nächsten Schritt in der Aufholjagd machte Verstappen, der trotz DRS-Vorteil seines Verfolgers die Oberhand behielt und sich mit der schnellsten Rennrunde im Gepäck zum ersten Grand-Prix-Sieger in Florida krönte. Carlos Sainz sprang ebenfalls aufs Podium, Rang vier holte sich Sergio Perez mit kleinen technischen Problemen. Dahinter folgten die beiden Mercedes-Piloten George Russell und Lewis Hamilton. Beide „Silberpfeile“ hatten mit dem Spitzenfeld aber nichts zu tun. Weiter geht es in zwei Wochen mit dem Rennen in Barcelona, in dem sich Verstappen sogar die WM-Führung holen könnte. Denn plötzlich sind es nur noch 19 Zähler Rückstand. „Wir müssen von Rennen zu Rennen schauen. In Barcelona ist alles wieder neu. Wenn wir unsere Performance zeigen, können wir aufholen“, weiß Helmut Marko.