Superlative scheinen einem mit Blick auf die Leistungen von Max Verstappen in der Formel 1 schnell auszugehen, straft der Niederländer doch spätestens seit Beginn der aktuellen Weltmeisterschaft alle Kritiker Lügen. Der Weltmeister sitzt schon lange nicht mehr im schnellsten Auto und behauptet sich im Kampf um die Weltmeisterkrone gegen das übermächtige McLaren-Duo. Sein Sieg in Imola vor einer Woche überraschte selbst Förderer Helmut Marko, der 2025 einen „noch besseren“ Vierfachweltmeister sieht. „Er erkennt Situationen noch schneller und nützt sie eiskalt aus. Ich hätte nicht gedacht, dass das überhaupt noch möglich ist. Er macht einfach keine Fehler.“
Fehler darf sich der 27-Jährige aktuell auch nicht erlauben. Auch wenn der RB21 beim Großen Preis der Emilia Romagna stark verbessert um die Kurven raste, ist er im Vergleich zur Konkurrenz oftmals noch zu sensibel und neigt zum Untersteuern. „Das Auto war gut und hat endlich einmal auf Veränderungen reagiert, vor allem in den schnellen Kurven, was uns geholfen hat.“ Ob sich dieser Aufwärtstrend fortsetzt, traut sich der Grazer aber nicht zu prophezeien. „Wie weit sich diese Verbesserungen von Imola hier in Monaco auswirken, traue ich mir nicht zu sagen. Denn der Bullenbolide hat einen großen Feind, den es auf dem engen Stadtkurs an der Côte d’Azur mehr als einmal zu bezwingen gilt. „Die Curbs waren in der Vergangenheit unser größtes Handicap. Wir müssen schauen, wie sich das auf unsere Performance auswirkt.“
Keine Nervosität bei Red Bull
Gerade im Qualifying spielt das eine große Rolle und nirgendwo anders im Rennkalender ist die Session am Samstag wichtiger. Wer sich die Pole Position schnappt, hat bereits eine Hand auf der Siegertrophäe. Ob da die derzeitige Form des Weltmeisters einen Vorteil bringt? „Der beste Max Verstappen hilft dir nicht, wenn das Auto nicht passt“, dämpft der 81-Jährige die Erwartungen etwas. Strategisch ändert sich für Red Bull Racing mit der Einführung der zwei Pflichtstopps in diesem Jahr aber nicht viel. „Es kann in alle Richtungen gehen, nervös macht uns das aber nicht. In der Boxengasse wird es aber ordentlich zur Sache gehen.“
Auf der Strecke erwartet Marko einen engen Vierkampf an der Spitze. McLaren sei abermals der große Favorit, dahinter liegen Mercedes und Ferrari mit Lokalmatador Charles Leclerc in Lauerstellung. „Bei Ferrari wird es entscheidend, ob sie die Temperatur in die Reifen bringen“, meint der Motorsportberater. Erste Tendenzen werden bereits in den heutigen Trainings (13.30/17 Uhr, Sky&ServusTV) zu sehen sein.