Angesprochen auf das Heimrennen in Spielberg kam den beiden KTM-Piloten Brad Binder und Miguel Oliveira im Rahmen einer Autogrammstunde am Grazer Hauptplatz ein Lächeln aus. Das Duo hat beste Erinnerungen an das Rennen "daheim", wie Vorjahressieger Binder erklärte: "Das war natürlich super für mich, wirklich aufregend. Für uns ist es einfach ein Riesenrennen, in dem wir vor unseren Fans starke Resultate liefern wollen." So geschehen beim zweiten Rennen am Red Bull Ring 2021, als der Südafrikaner seine KTM im obersteirischen Regen irgendwie als Erstes über die Ziellinie trug.

Ein Jahr zuvor gelang dieses Kunststück Teamkollegen Oliveira. Im Tech3-Team der Österreicher fuhr der Portugiese zu seinem ersten Sieg in der MotoGP. "Das überstrahlt bis heute alles andere, alle vielleicht nicht so guten Dinge. Ich habe einfach immer eine gute Zeit hier." Für Oliveira ist es auch eine Abschiedstournee von den KTM-Fans. Nachdem bekannt wurde, dass ab kommender Saison Jack Miller seinen Platz beim Werksteam der "Orangen" einnehmen wird, bestätigte der 27-Jährige die Trennung von KTM. Sein auslaufender Vertrag wurde nicht verlängert. Das Angebot auf einen Platz im Tech3-Team schlug der Portugiese kurzerhand aus. Somit bilden 2023 wohl Pol Espargaró und Remy Gardner das Duo bei Tech3, was noch in dieser Woche offiziell verkündet werden könnte. Espargaró würde demnach von Honda zurückkehren.

Oliveira hingegen "will den letzten Teil der Saison bei KTM genießen, mit möglichst guten Resultaten". Am besten bereits an diesem Wochenende in Österreich. "Ich bin hier entweder gestürzt oder war auf dem Podium. Hoffentlich geht das so weiter – mit einem Podestplatz natürlich."

Knapp am Crash vorbei fuhr Binder im Vorjahr, als er am zweiten GP-Wochenende nach enttäuschendem Qualifying doch noch über den Sieg jubelte. Verantwortlich war dafür auch der einsetzende Regen, dem der Südafrikaner in beeindruckender Manier strotzte. Hat Binder für dieses Jahr also extra einen Regentanz geübt? "Nein! Ich hoffe eigentlich, dass es trocken bleibt und warm", erklärt er.

Die Wettervorhersage prognostiziert jedoch zumindest für Freitag und Samstag wechselhafte Bedingungen, inklusive Regen. In Verbindung mit der neuen Schikane am Ring beste Voraussetzung für spannende Rennaction. "Das Feld wird enger zusammenrücken und auch die Sicherheit wurde damit erhöht", lobt Oliveira den Streckenumbau. Nach den schrecklichen Unfallbildern aus 2020 wohl der wichtigste Aspekt.