Stefan Eichberger, Max Franz, Felix Hacker, Matteo Haas, Stefan Rieser, Otmar Striedinger, Manuel Traninger und Vincent Wieser – das sind jene österreichischen Athleten, die WC2-Gruppentrainer Werner Franz unter seinen Fittichen hat. Angesichts seiner langjährigen Erfahrungen – er hat 19 Podestplätze im Weltcup zu Buche stehen – sind die Prinzipien und Tugenden des Gitschtalers klar definiert: „Mir geht es darum, dass sich die Burschen skitechnisch gut weiterentwickeln, denn dann bist du in Extremsituationen sicherer unterwegs. Dann kann ich in die Details wie langgezogene Gleitkurven, was oft ein leidiges Thema ist, gehen. Es ist eine Sache, die man schwer in der Vorbereitung aufgrund der Verhältnisse trainieren kann. Letztlich muss man es im Winter anhand der Trainingsläufe perfektionieren. Das braucht seine Zeit.“
Er wittert viel Potenzial
Auf den Begriff „Problemzone“ wolle sich der 53-Jährige nicht versteifen. Er spricht von „mehreren Zusammenhängen, die mitgespielt haben. Es hat ein ungutes Bild gemacht, man darf aber auch nicht die Rückschläge von Topathleten vergessen“, verdeutlicht der ehemalige Speedspezialist und zweifache Weltcupsieger, der in seiner Gruppe, was die Zukunft betrifft, viel Potenzial wittert. Der konditionelle Aufbau läuft derzeit einwandfrei, nun stehen die heimischen Gletscher hinsichtlich des skitechnischen Aufbaus im Fokus, bevor am 27. August der Flieger nach Chile zum mehrwöchigen Schneetrainingslager abhebt.
Bereits vergangene Saison haben alle seine Schützlinge, außer Striedinger, Airbags und zum Teil auch schnittfeste Unterwäsche, die ab heuer verpflichtend sind, verwendet. Demnach ist es für ihn kein Neuland mehr.
Ziel? „Sich für die ersten Weltcuprennen zu qualifizieren“
Angesprochen auf seinen Cousin Max Franz, der sich bei einem Horrorsturz 2022 in den USA beide Unterschenkel gebrochen hatte, der Nerv war zu 80 Prozent durchtrennt sowie das Gewebe stark beschädigt – seine OP-Narben sind über 114 Zentimeter lang, verriet der 53-Jährige, wie es dem WM-Bronzemedaillengewinner von 2017 aktuell geht: „Max war im Frühjahr viel auf Schnee und hat sich in den letzten Monaten sehr gesteigert, auch konditionell schaut es ganz gut aus. Er ist extrem motiviert und es ist geplant, dass er in Chile dabei ist. Wir schauen von Woche zu Woche, denn er wird noch sehr, sehr viele Tore und Kurven brauchen. Sein Ziel ist es, sich für die ersten Weltcuprennen zu qualifizieren.“
Wie bedeutend in diesem Fall die Unterstützung von Superstar Marcel Hirscher ist, unterstreicht Franz eindrücklich: „Wenn man verletzt ist, hat man oft nicht viele Leute hinter sich. Für Max war es enorm wichtig, dass er mit Marcel, speziell in den letzten drei Jahren, einen Mentor an seiner Seite hatte. Solch eine Stütze ist extrem viel wert, aber keineswegs selbstverständlich.“