„Es ist ganz klar noch nicht so gelaufen, wie ich will. Ich tue mir schwer, diese Lockerheit ins Rennen mitzunehmen, denn im Training läuft‘s richtig gut“, verdeutlicht Kärntens Slalom-Spezialistin Katharina Truppe und spricht jene Verkrampftheit an, die für dementsprechendes Kopfkino sorgt. „Vielleicht will ich es zu sehr? Um ehrlich zu sein, ist es ein Kampf. Ich weiß gerade nicht, was abläuft.“

Dabei zählt der mentale Aspekt doch eigentlich zur großen Stärke der 28-Jährigen. „Genau deswegen verstehe ich es noch weniger. Es ist mir ein kleines Rätsel, warum aktuell alles so schwer ist“, verriet die Team-Olympiasiegerin von Peking. Es liege gar nicht rein an den Fehlern, „sondern es stört mich generell, wie ich fahre, nämlich viel zu passiv. Aber ich versuche ruhig zu bleiben und baue darauf, dass ich gut trainiert habe. Aufgeben gibt es sowieso nicht“, konkretisiert Truppe, die zu Silvester im Rahmen einer 90er-Party den 30. Geburtstag ihrer Cousine gefeiert hat. „War aber ganz human und kamot, denn für mich geht‘s ja am Wochenende wieder in Slowenien weiter.“

ABD0024_20241229 - SEMMERING - ÖSTERREICH: Katharina Truppe (AUT) am Sonntag, 29. Dezember 2024, während des 1. Durchgangs im Slalom der Frauen am Semmering. - FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH
Katharina Truppe in Aktion © APA

Der Starthaussturz ihrer Zimmerkollegin Katharina Huber am Semmering versetzte auch Truppe in diesem Zusammenhang ein paar Jahre zurück, „als ich in Stockholm beim Cityevent einen Purzelbaum über die Klappe geschlagen habe. Als Kathi ins Zimmer gekommen ist und sich aufs Bett gelegt hat, habe ich zuerst gefragt, ob tatsächlich alles in Ordnung ist und das war es zum Glück, außer den Abschürfungen. Danach haben wir einfach lachen müssen.“

Mit einem Lächeln im Gesicht reisen die ÖSV-Technikerinnen diese Woche nach Kranjska Gora, schließlich ist es ein kleines „Heimevent“. Und die Devise ist klar definiert: „Gas geben und sich mehr zutrauen.“ Die Altfinkensteinerin macht diesbezüglich auch kein Geheimnis daraus, dass die alpine Weltmeisterschaft in Saalbach sukzessive näher rückt, „aber ich brauche jetzt echt gute Rennen. Ich muss performen und Selbstvertrauen tanken, denn dort zählen nur die Medaillen. Niemand will da hinten herumfahren.“