Im Sport ist es immer so eine Sache mit dem Gefühl. Vor allem mit dem guten. Das beflügelt ungemein. So auch in Lustenau. Die Austria, in der Vorsaison noch Mittelständler, dominiert die zweite Liga und beendet das Kalenderjahr heute beim GAK. "Lustenau hat sich im Sommer gezielt verstärkt und eine hohe Qualität als Mannschaft. Dazu kommen vor allem in der Offensive sehr gute Einzelspieler", sagt GAK-Sportdirektor Didi Elsneg, der mit Grödig einst erlebt hat, wie Erfolge einen vermeindlichen Underdog beflügeln können. "Von so einem Gefühl sind wir leider noch  entfernt." Wie auch von der Chancenauswertung. Mit Haris Tabakovic haben die Lustenauer den erfolgreichsten Scorer der Liga. 19 Tore in 13 Spielen hat der Schweizer und mit Muhammed Cham Saracevic (7 Tore) rangiert ein zweiter Lustenauer als geteilter Vierter unter den besten Torgaranten. Bei den "Roten" ist Marco Gantschnig mit 6 Treffern die Nummero Uno. "Lustenau hat im Spiel einfach auch die richtige Balance gefunden", erklärt Elsneg. Stimmt. 13 Gegentreffer sind der zweitbeste Wert der Liga, nur beim FAC (11) hat weniger oft geklingelt.

Den Flow müsse man sich mit konstanten Erfolgen erarbeiten. Ein erster Schritt dazu könnte heute erledigt werden. "Es wäre sehr wichtig, wenn wir den Sieg in Lafnitz bestätigen und ein gutes Gefühl in die Winterpause mitnehmen können. Man hat im Training gesehen, dass es nach so einem Erfolg schon ein wenig leichter und einfacher geht." Dennoch ist man sich bei den Athletikern vollkommen bewusst, dass man heute als Underdog in die Partie geht. Elsneg: "Mit der aktuellen Form ist Lustenau sicher zu favorisieren. Aber wir wollen das Kalenderjahr positiv abschließen." Dass wohl gleich acht Stammspieler fehlen, macht die Ausgangslage nicht gerade besser. Christoph Nicht, Lukas Gabbichler, Markus Rusek, Marco Perchtold (gesperrt), Martin Harrer, Filip Smoljanm und Paul Kiedl  fehlen ohnehin, dazu ist just der Einsatz von Marco Gantschnig sehr fraglich.

Lafnitz kratzt am 30er

Lafnitz empfängt am Freitag (18.30 Uhr) die OÖ Juniors. Die Oberösterreicher hatten in den letzten Wochen mit diversen Problemen zu kämpfen. Sie waren von einigen Coronafällen betroffen, der immer kleiner werdende Kader wirkte sich natürlich auch auf die Leistung aus. Man rutschte ans Tabellenende ab und es folgte ein Trainerwechsel. Inzwischen hat sich die Lage gebessert, der Kader ist wieder besser besetzt und auch vom LASK sind wieder mehr Profis für das Zweierteam abgestellt. Grundsätzlich haben die Lafnitzer mit den OÖ Juniors gute Erfahrungen. Zum Meisterschaftsauftakt konnte man im Sommer einen 4:2 Erfolg in Pasching einfahren.

"Von all diesen Turbulenzen in der Mannschaft und unserem Auswärtserfolg in der ersten Meisterschaftsrunde lassen wir uns aber nicht blenden. Wir hatten zu Saisonbeginn das Ziel, die 30 Punkte Marke so rasch als möglich zu erreichen. Diese Chance haben wir jetzt schon in der letzten Runde vor der Winterpause. Wir haben uns bestens auf diese Partie vorbereitet und wollen unser Ziel also noch in diesem Jahr erreichen, damit wir relativ sorgenfrei ins Frühjahr starten können", sagt  Lafnitz Trainer Philipp Semlic. Bei den Oststeirern fallen Lukas Fadinger (Syndesmosebandeinriss), Dominik Kirnbauer (Schambeinentzündung) und Fabian Wohlmuth (Kreuzbandriss) verletzt aus. Daniel Gremsl ist wegen seiner Roten Karte im letzten Match gegen den GAK für ein Match gesperrt.