Strömender Regen beim Kräftemessen des GAK mit Wacker Innsbruck und der Tabellendritte aus Tirol bot gleich drei Legionäre auf. GAK-Trainer Gernot Plassnegger schickte unterdessen wieder eine rein österreichische Truppe auf das Feld. Die ersten Minuten gehörten durchaus den Innsbruckern, der GAK stand aber kompakt vor dem eigenen Strafraum und nach rund fünf Minuten goss es wie aus Kübeln.

In der zwölften Minute bat Schiedsrichter Christian-Petru Ciochirca die Akteure in die Kabine des Gleisdorfer Stadions: Das Unwetter war zu stark. Nach fünf Minuten Pause ging es aber weiter.

Die erste dicke Chance für den GAK hatte Hackinger nach einer Flanke von der linken Seite per Kopf. Keeper Alexander Eckmayr stand aber gut. Auf dem schweren Boden konnten sich die spielerischen Qualitäten beider Mannschaften nicht wirklich entfalten und sie neutralisierten sich meist durch frühe Attacken gegen den Ball. Dicke Chancen waren daher absolute Mangelware – der GAK wurde maximal durch hohe Bälle in den Strafraum gefährlich. In der Manier eines „Showspielers“ kam Eckmayr immer wieder aus seinem Kasten heraus – ein großer Patzer unterlief ihm dabei aber nicht. Auf der anderen Seite des Feldes vermochte es Keeper Christoph Nicht, sich auszuzeichnen. Auffällig war allerdings, dass beide Kontrahenten auf dem rutschigen Grund große Probleme mit dem Abschluss hatten. Bei den Athletikern biss Paul Kiedl im stark dezimierten Angriff die Zähne zusammen und spielte trotz Rückenbeschwerden von Beginn an. Immer wieder wurde der großgewachsene Stürmer von seinen Mitspielern mit hohen Flanken gesucht. Acht Minuten ließ der Unparteiische vor der Pause nachspielen – es passierte allerdings nichts nennenswertes.

In der Pause wechselte Plassnegger Kiedl jedoch aus und brachte den erfahrenen DidiElsneg und der brachte Schwung nach vorne mit. Bei der Strafraumgrenze war allerdings meist Endstation. Ebendort begann allerdings auch die Verteidigung der Roten und damit hatten die Gäste im Aufbau ihre liebe Not. In der 50. Minute hatte Philipp Schellnegger die ganz dicke Chance. Marco Perchtold spielte den Ball zentral gut sieben Meter vor das Tor und dort verfehlte Schellnegger das Leder.

In der 55. Minute hatte Dominik Hackinger die bislang dickste Chance: Sein Schuss von der Strafraumgrenze verfehlte das Tor um Haaresbreite. Innsbruck musste reagieren und es kamen gleich drei neue Spieler auf das Feld. In der 61. Minute kam es dann ganz bitter: Ein Angriff über die rechte Seite. Felix Mandl spielte den Querpass am Keeper und dem Tor vorbei und Sunday Faley ließ sich die Chance am langen Eck nicht nehmen. Das 0:1 war gegen den Spielverlauf, aber schön gemacht.

Der GAK zeigte sich nicht sonderlich beeindruck und lief gegen die mauernden Gäste an. Die bekamen allerdings immer wieder ein Bein dazwischen. Die Zeit lief den Roten davon. In der 87. Minute trat Nutz einen feinen Freistoß in Richtung langes Eck, doch es war keiner zur Stelle. Auch die Schlussoffensive brachte nichts mehr ein und mit dem 0:1 mussten sich die Grazer zum ersten Mal in Gleisdorf geschlagen geben.

Lafnitz holte einen Punkt

Während es in Gleisdorf schüttete, schaute in Lafnitz sogar die Sonne ein weniger heraus und das schien die Heimischen gegen den FAC zu beflügeln. Mario Kröpfl sorgtr in der neunten Minute für die Führung. Nach einer Maßflanke von Lichtenberger hielt er den Kopf hin und sagte Danke. Lafnitz sicherte in der Folge ab und die Wiener fanden kein probates Mittel, bis zu einem Eckball in der 39. Minute. Der Ball kam hoch in den Strafraum und war dann plötzlich im Tor. Der Treffer wurde Krainz zugeschrieben, war aber durchaus glücklich und überraschend. Denn der FAC hatte wahrlich keine zündenden Offensivideen.

Nach der Pause war es wieder Kröpfl, der für die Führung gesorgt hatte. Er verwandelte einen Elfmeter souverän, den Koch mit einem Foul herausgeholt hatte. Es schien, als hätte Lafnitz das Spiel im Griff, doch dann kam ein Konter. Der Ball wurde über die rechte Seite nach vorne gespielt und die Flanke kam zu Milan Jurdik. Der war vollkommen frei und traf per Kopf aus fünf Metern. In der 92. Minute zeigte der Unparteiische abermals auf den Elfmeterpunkt. Schloffer wurde zuvor gefoult. Kröpfl war dieses Mal nicht so konsequent und präzise – der Ball wurde gehalten. Wieder kein Sieg für die Oststeirer, aber abermals eine starke Vorstellung – zwei Abwehrfehler ausgenommen.

Kapfenberg siegte gegen Horn

Mit zehn Eigenbauspielern und einem Altersschnitt von 19,1 Jahren (ein neuer Rekord) schrieb Kapfenberg erstmals seit der Corona-Pause an - und das gleich dreifach. Vor dem 3:1-Sieg über Horn hatte KSV-Trainer Kurt Russ seine Mannschaft wieder kräftig umgebaut, die erste Hälfte fiel zeitweise allerdings durchwachsen aus. Auf eine engagierte Anfangsphase mit Angriffen über beide Außenbahnen folgte eine Phase mit zu wenig Ruhe im Spielaufbau, zu schnelle Ballverluste waren die Folge. Das nutzen die Gäste aus Niederösterreich, indem sie auf ihr Umschaltspiel über Faletar und den schnellen Cheukoua setzten. Nach 25 Minuten fand Kapfenberg aber endgültig besser in die Partie. Als Simon Staber (27.) und Kapitän Levan Eloshvili (32.) erstmals abzogen, erhöhte der KSV die Schlagzahl.

Kurz vor der Pause, in Minute 41, folgte schließlich das nicht unverdiente 1:0 für die Falken: Michael Wildbacher schickte Paul Mensah im richtigen Moment, der behielt vor Horn-Torwart Kronsteiner die Nerven und schob ins lange Eck zur Führung ein. In der zweiten Hälfte ging es - samt Ausgleich durch Horns Hausjell (54.) und einer Großchance von Paul Komolafe (63.) - munter hin und her, ehe zwei eingewechselte "Falken" für ein Herzschlag-Finale sorgten: Zuerst traf Okan Ekmekci per Distanzschuss zum 2:1 (91.), dann machte Paul Komolafe nach einem langen Zuspiel dank sehenswerter Ballverarbeitung alles klar (93.). Nach dem Abpfiff sprach Trainer Russ von einer "fantastischen Leistung" in der ersten Hälfte: "Deshalb haben wir verdient gewonnen, da muss ich dieser jungen Mannschaft ein riesiges Lob aussprechen."