Der viel umjubelte Derbysieg gegen den GAK ist gerade einmal neun Tage her, da steuert Zweitligist Kapfenberg schon auf die nächste Bestmarke zu. Hatte sich der KSV gegen die Roten noch über 4270 Zuseher gefreut, so sollen es im heutigen Cupduell mit Sturm noch einmal deutlich mehr werden. Vereinsintern rechnet man sogar mit 7000 Fans im Franz-Fekete-Stadion. „Auf so ein großes Spiel in diesem Rahmen haben wir lange warten müssen“, sagt KSV-Trainer Kurt Russ. Schließlich liegt das letzte Cupspiel vor heimischer Kulisse schon viereinhalb Jahre zurück, im April 2015 setzte sich die Wiener Austria gegen den von Russ betreuten KSV mit 2:0 durch.

Noch länger mussten die Obersteirer allerdings auf ein Pflichtspiel gegen Sturm warten, zuletzt standen sich beide Teams im Frühjahr 2012 gegenüber, ehe die „Falken“ in die Zweite Liga abstiegen. Bereits damals mit von der Partie war KSV-Kapitän David Sencar, bislang in seiner 418 Spiele für Kapfenberg umfassenden Laufbahn 13 Mal gegen die Schwarzen aus Graz im Einsatz. „Erinnern kann ich mich noch gut an die erste Saison in der Bundesliga, da war unser Stadion voll“, sagt Sencar. So sahen stolze 11.500 Besucher im Mai 2009 ein 3:3-Remis, als Kapfenbergs Deni Alar in der 90. Minute für den Endstand sorgte und die Heimfans jubeln ließ.

Vor Aufeinandertreffen Nummer 14 gibt sich Sencar jedoch entspannt, auch die – hoffentlich – vielen Zuseher sorgen bei Sencar nicht für Nervosität: „Wenn man einmal vor den Rapid-Fans die Ecken im Hanappi-Stadion getreten hat, relativiert sich das“, sagt der 35-Jährige mit einem Lächeln.

Den Beweis liefern jene Daten, die das Trainerteam des KSV um Markus Felfernig und Florian Maierhofer Spiel für Spiel sammelt und auswertet. Unmittelbar vor dem Anpfiff gegen den GAK wiesen einige junge Spieler, beeindruckt von der für sie gänzlich ungewohnten Kulisse, einen deutlich erhöhten Belastungswert auf, während Sencar ruhig blieb: „Wenn du als junger Spieler vor so vielen Zusehern spielst, kann dich das entweder zusätzlich antreiben – oder eben nervös machen.“

Wollen die Obersteirer heute Abend den Einzug ins Viertelfinale fixieren, müssen sie allerdings einen kühlen Kopf bewahren, weiß Sencar: „Wir müssen kompakt stehen, taktisch gut agieren und unsere Chancen verwerten.“ Unabhängig vom Ausgang gilt der Fokus des KSV aber unmittelbar nach dem Abpfiff bereits wieder dem Abstiegskampf in der Zweiten Liga, gastiert doch schon am Freitag der FAC im Franz-Fekete-Stadion. „Gegen Sturm können wir nur gewinnen, gegen den FAC sollten wir unbedingt gewinnen“, sagt Trainer Russ.