Markus Schopp hat von seiner Ausstiegsklausel aus seinem Drei-Jahres-Vertrag bei Hartberg Gebrauch gemacht und ist zu Barnsley in die zweite englische Liga gewechselt. Dass Schopp dann so schnell weg ist, damit hat in Hartberg niemand gerechnet. "Herbst, wenn die ersten Trainerwechsel stattfinden, war für mich vorstellbar", sagt Obmann und Geschäftsführer Erich Korherr. Der Hartberger beschäftigt sich mit neuen Trainer-Namen, seit klar ist, dass Schopp nach England wechseln könnte. "Alles andere wäre nicht seriös gewesen", sagt Korherr.

"Freitag, Samstag" hat sich Korherr selbst als eine Deadline gesetzt, um den neuen Trainer zu präsentieren. Wenn die Hartberger am Samstag gegen Lafnitz spielen, sollte er bereits dabei sein. "Davon gehe ich aus", sagt Korherr.

Berater melden sich andauernd

Möglichkeiten gibt es ausreichend, Berater melden sich nahegehend rund um die Uhr mit interessanten und weniger interessanten Namen. Auch dabei: Thomas Doll oder Jürgen Kohler. Namen, die Korherr zur Kenntnis nimmt - aber nicht mehr. "Das würde einfach nicht passen", sagt er. "Wir werden einen Trainer holen, der sich mit uns identifizieren kann."

Zusammenhalt muss dem neuen Trainer wichtig sein ("Wir sind ein familiärer Verein, anders geht es bei uns nicht"), die Fortführung des aktuell implementierten Spielstils ebenso. "Anpassungen sind natürlich möglich. Aber für die Art von Fußball stehen wir, dafür haben wir auch die Spieler", sagt Korherr.  Der Auftrag an den "Neuen" ist ganz klar: "Er muss uns in der Liga halten."

Ein möglicher Nachfolger von Schopp ist Kurt Russ. Und auch, wenn es der Co-Trainer von Schopp nicht wird, geht Korherr vom Verbleib Russ' in Hartberg aus. "Ja, wir haben einen langfristigen Vertrag." Bei der Verpflichtung des Ex-Trainers von Kapfenberg hätte die Tatsache eine Rolle gespielt, dass er der neue Cheftrainer werden könnte, sollte Schopp den Verein kurzfristig verlassen. "Das waren was-wäre-wenn-Gespräche", sagt Korherr. Ein Versprechen - schriftlich oder mündlich - hätte es nie gegeben. Neben Russ bleiben übrigens auch alle anderen Co-Trainer an Board: der neue Co-Trainer Alexander Marchat ebenso wie Daten-Experte Christoph Glashüttner und Athletiktrainer Alexander Kontra.

Die Entscheidung, wer der neue Trainer wird, trifft Korherr - in seiner Funktion als Geschäftsführer und Obmann. Von Präsidentin Brigitte Annerl gibt es da ebenso wenig Einmischungen wie vom restlichen Vorstand. "Da vertrauen sie mir."