Die KLEINE ZEITUNG hatte es bereits in der Vorwoche berichtet, nun ist der Wechsel auch offiziell bestätigt worden. Markus Schopp wird nach drei Jahren ein Engländer und wechselt in die Zweite Liga zu Barnsley. Dort unterschrieb der Steirer einen Vertrag über drei Jahre und soll die Mannschaft zurück in die Premier League führen.

In Hartberg zeigte sich Obmann Erich Korherr durchaus überrascht: "Der Abschied von Markus Schopp aus Hartberg ist natürlich sehr schade und bedauerlich. Der Zeitpunkt absolut ungünstig. Aber die Situation zeigt einmal mehr, dass Hartberg ein richtig gutes Sprungbrett für größere Aufgaben und Vereine ist."

Wer dieses Sprungbrett als Nächstes erklimmt, steht noch nicht fest. Der Kandidatenkreis beschränkt sich in der Oststeiermark auf ein paar Kandidaten.

Kurt Russ

Der derzeitige Co-Trainer wäre die schnellste und billigste Lösung für Hartberg. Russ kam im vergangenen Jahr als Assistent in das Trainerteam und trainierte davor Zweitligist Kapfenberg. Er selbst traut sich die Aufgabe zu. "Genau aus diesem Grund bin ich nach Hartberg gekommen. Wenn Erich Korherr auf mich zukommt, bin ich bereit", sagte er zum Auftakt des Trainingslagers in Schielleiten. Außerdem besitzt Russ noch einen laufenden Vertrag.

Klaus Schmidt

Hartberg gilt als steirisch durch und durch. Ein Trainer aus der grünen Mark wäre demnach die logische Antwort. Schmidt soll schon vor der Bestellung von Schopp ein heißes Thema in der Oststeiermark gewesen sein. Die Verantwortlichen entschieden sich schlussendlich aber für den jetzigen Barnsley-Coach. "Mit 51 zu 49 Prozent", hieß es damals aus Vorstandskreisen. Nun könnte die Stunde von Schmidt schlagen. Großer Pluspunkt: Er bringt 86 Spiele Erfahrung in der Bundesliga mit. "Es wäre eine sehr interessante Aufgabe, da könnte ich als steirischer Trainer langfristig bei einem steirischen Verein arbeiten. Das wäre richtig schön für mich", meint er selbst dazu und lobt die "eindrucksvolle" Arbeit von Schopp in Hartberg.

Robert Ibertsberger

Eine durchaus interessante Lösung wäre die Bestellung von Robert Ibertsberger als Cheftrainer in Hartberg. Der 44-Jährige zeigte bereits in St. Pölten auf und betreute die Wiener Austria und den WAC interimistisch. Mit dem Salzburger könnte man ein längerfristiges Projekt starten. Schopp bekam trotz Abstiegskampf in der ersten Saison das volle Vertrauen und zahlte es mit der Europacup-Qualifikation im Folgejahr zurück. Gut möglich, dass es mit Ibertsberger ähnlich aussehen könnte. Er selbst hätte durchaus Interesse: "Diese Stelle ist für jeden Trainer in Österreich spannend. Hartberg hat sich unter Markus Schopp enorm stabilisiert und ist ein fixer Bestandteil der Bundesliga", erklärte Ibertsberger, der eine bisherige Kontaktaufnahme verneinte.

Philipp Semlic

Die Anreise würde sich für den Oststeirer bei einem Wechsel nach Hartberg kaum ändern. Zwischen seinem jetzigen Arbeitgeber Lafnitz und dem Bundesligisten liegen gerade einmal etwas mehr als zehn Kilometer. Auch Obmann Erich Korherr äußerste sich zur Aktie Semlic bereits einmal. "Uns ist natürlich nicht verborgen geblieben, welch gute Arbeit er in Lafnitz macht. Er gehört zum interessanten Kreis." Aus Lafnitz hieß es, man werde dem erst unlängst bis 2023 verlängerten Trainer bei einer gewissen Ablösesumme keine Steine in den Weg legen. Eine Anfrage habe es bisher aber nicht gegeben.

Ferdinand Feldhofer

Ein Name, der vor allem bei vielen Anhängern der Hartberg oftmals fällt, ist Ferdinand Feldhofer. Der ehemalige Lafnitz-Trainer führte den WAC sensationell in die K.o.-Phase der Europa League und musste nach einem Streit in der Mannschaft den Hut nehmen. Zwar ist dem ehemaligen Profifußballer die Qualität an der Seitenlinie nicht abzusprechen, ob Hartberg über das nötige Kleingeld verfügt, darf jedoch bezweifelt werden. Von Feldhofer selbst kommt eine knappe Antwort: "Kein Kommentar."