Ein nicht in Topbesetzung angetretener TSV Hartberg hat am Freitagabend die Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga mit einem Unterzahl-Sieg gegen den SKN St. Pölten beendet. Aufgrund der zeitgleichen Niederlage der Wiener Austria sicherten sich die Hartberger damit noch den ersten Platz und das damit verbundene Heimrecht im Europacup-Play-off gegen die Veilchen. Philipp Sturm sorgte auswärts für den einzigen Treffer (42.).

Die bereits davor als Tabellenletzte festgestandenen Niederösterreicher blieben damit auch im 14. Spiel en suite ohne Sieg und verabsäumten es zudem, sich vor den beiden Entscheidungsspielen um den Klassenerhalt gegen Wacker Innsbruck oder Austria Klagenfurt Selbstvertrauen zu holen.

Da für beide Teams die Saison aufgrund von Play-off bzw. Relegation in die Verlängerung geht, rotierten beide Trainer kräftig. Beim SKN gab es im Vergleich zur vergangenen Runde sieben Veränderungen. Darunter war Ex-Hartberg-Schlussmann Armin Gremsl, der anstelle des wegen einer Schulterblessur geschonten Christoph Riegler das Tor hütete. Gar an zehn Positionen änderte Markus Schopp seine Startformation, einzig Christian Klem stand wie zuletzt von Beginn an auf dem Feld.

St. Pölten hatte in den ersten zehn Minuten die besseren Offensivaktionen. Ein Kopfball von Michael Blauensteiner ging neben das Tor (8.). In der 26. Minute verhinderte nur die Latte nach einem Freistoß von Christoph Halper den Führungstreffer der Hausherren. Die Hartberger netzten den Ball erstmals in der elften Minute, Sturm stand beim entsprechenden Angriff allerdings knapp im Abseits.

Einen satten, aber zu zentralen Fernschuss von Lukas Ried entschärfte Goalie Gremsl (16.), ein weiterer Versuch aus der Distanz von Samson Tijani ging knapp drüber (36.). In der 42. Minute gelang den Gästen schließlich der Führungstreffer: Sturm drückte den Ball nach einem langen Pass in die Offensive und Querpass-Assist von Marc Schmerböck über die Linie - und durfte damit sein erstes Bundesliga-Tor bejubeln.

Kofi Schulz machte unterdessen zweimal unsanft mit dem Leder Bekanntschaft. Denn jeweils durch Schüsse von Ried wurde der St. Pöltener wuchtig am Kopf getroffen und ging zu Boden. In der zweiten Hälfte musste der erst zur Pause eingewechselte Stefan Rakowitz nach nur zehnminütigem Einsatz verletzt ausgewechselt werden. Dem war ein überhartes Einsteigen von Peter Pokorny vorausgegangen, der dafür nur die Gelbe Karte sah.

Die Hartberger verwalteten ihren Vorsprung in der zweiten Halbzeit, kamen dabei aber ebenso wie die St. Pöltener zunächst kaum zu gefährlichen Torchancen. Dafür sorgte ein weiteres Brutalo-Foul für Aufsehen, bei dem Abdoul Yoda seinen Zweikampf-Gegner Blauensteiner zu Fall brachte und dafür in der 77. Minute des Platzes verwiesen wurde. Ein danach völlig ungehaltener Yoda musste von mehreren Hartbergern, darunter Schopp, beruhigt werden.

Erst in den Schlussminuten sorgten die Hausherren noch einmal für viel Betrieb vor dem Tor des TSV. Eine Topchance fand St. Pölten in der 86. Minute vor: Samuel Tetteh konnte einen langen Ball in die Spitze aber nicht verwerten - auch, weil er nach einem Zusammenstoß mit dem herauslaufenden Hartberg-Keeper Raphael Sallinger zu Boden ging.