Im Kampf um die Teilnahme an der Meistergruppe der Fußball-Bundesliga hat Sturm Graz am Sonntag bei Serienmeister Salzburg einen Punkt entführt und ist unter den Top-Sechs geblieben. Dank des 0:0 hat Sturm vor der letzten Runde des Grunddurchgangs je zwei Punkte Vorsprung auf Rapid (Rang 7) und Mattersburg (8.) bzw. drei auf Hartberg (9.), das freilich ein weit schlechteres Torverhältnis aufweist.

Sturm profitierte von der 1:2-Niederlage Rapids in Mattersburg und hat vor dem letzten Heimspiel am kommenden Sonntag gegen die bereits fix für die Meistergruppe qualifizierte Austria die besten Karten.

Salzburgs Goalgetter Munas Dabur verschoss im 100. Pflichtspiel von Trainer Marco Rose in aufreizender Manier einen Elfer (75.), die dominanten, aber offensiv eher stumpfen "Bullen" stellten dennoch einen fast 35 Jahre alten Bundesliga-Rekord ein. Mit dem 39. Liga-Heimspiel ohne Niederlage in Folge seit 3. Dezember 2016 zog man mit SSW Innsbruck gleich. Die Tiroler waren von 13. März 1982 bis 14. September 1984 in 39 Bundesliga-Heimspielen en suite nie als Verlierer vom Platz gegangen. Bewerbsübergreifend sind es für Salzburg sogar schon 58 ungeschlagene Heimpartien ohne Niederlage.

Rose brachte drei Tage nach dem 0:3 in Neapel Cican Stankovic, Albert Vallci, Enock Mwepu, Fredrik Gulbrandsen und Takumi Minamino in die Startelf. Bei Sturm, das auf den gesperrten Anastasios Avlonitis verzichten musste, rückten Stefan Hierländer, Philipp Huspek und Emeka Eze ins Team.

Salzburg tat sich im Spielaufbau relativ schwer, kam in der ersten Hälfte trotz 73 Prozent Ballbesitz bis auf eine Doppelchance von Minamino lange Zeit zu keinen nennenswerten Chancen. Einmal blockte Fabian Koch in höchster Not (13.), dann war Siebenhandl zur Stelle (14.). Kurz vor der Pause trat Minamino mit einem Schuss ans Außennetz (45.) und einem Volley neben das Tor (45.+3) in Erscheinung.

Sturm agierte defensiv orientiert, versteckte sich aber nicht und agierte sowohl in den Zweikämpfen als auch bei der Laufleistung sichtlich engagiert. Die "Blackys" fanden zudem die eigentlich besseren Möglichkeiten vor: Einmal wurde ein zu schwacher Schuss Otar Kiteishvilis Beute von Stankovic (16.), dann zielte der etwas überraschte Eze aus rund 15 Metern über das Tor (25.).

Am Charakter des Spiels änderte sich auch nach Wiederbeginn nichts, Salzburg dominierte, ließ aber den letzten Punch und Ideen vermissen. Lange passierte abgesehen von einem Vallci-Köpfler (58.). und einem Kiteishvili-Schuss (66.) neben die Tore nichts. In der 73. Minute erhielten die "Bullen" dann nach einem Hierländer-Hands einen Elfer zugesprochen, der eingewechselte Dabbur vergab aber auf sehenswerte Weise: Sein Lupfer gegen den bereits am Boden liegenden Jörg Siebenhandl strich Zentimeter über die Latte.

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