Sturm Graz hat im Rennen um den Meistertitel in der Fußball-Bundesliga den nächsten Sieg eingefahren. Die Steirer hielten den Druck auf Tabellenführer Salzburg nach einem 2:1 (2:0) bei der Wiener Austria am Sonntagnachmittag aufrecht. Für Sturm war es der vierte Sieg gegen die Austria in dieser Saison, der Vorsprung auf den drittplatzierten LASK wuchs auf fünf Zähler an.

Wie beim 3:2 vor eineinhalb Wochen in Graz hatte der Zweite bis zum Schluss zu kämpfen. Der frisch gebackene Cupsieger lag vor 13.000 Zuschauern zur Pause durch Tore von David Schnegg (21.) und Emanuel Emegha (42.) 2:0 voran, nach dem Anschlusstor von Matan Baltaxa (53.) witterte die Austria aber noch ihre Chance. Die Wiener blieben am Ende in der Meistergruppe weiter sieglos und sind nun punktegleich mit Austria Klagenfurt weiter Fünfter.

Christian Ilzer hatte nach der überzeugenden Vorstellung von Klagenfurt keinen Grund zu Rochaden, die "Strapazen" der Feierlichkeiten wollten die Grazer weggesteckt haben. Einzig Alexandar Borković rückte für den gesperrten David Affengruber in die Innenverteidigung. Bei der Austria saß Kapitän Lukas Mühl auf der Bank, Matteo Meisl startete in der Verteidigung. Doron Leidner stand noch nicht im Kader.

Für die Wiener begann die Partie denkbar ungünstig. Andreas Gruber knöchelte nach wenigen Sekunden um, konnte aber weitermachen. Nach nicht einmal zwei Minuten näherte sich Sturm einem Treffer nach dem ersten Eckball erstmals an. Christian Früchtl konnte einen immer länger werdenden Kopfball von Jon Gorenc Stanković noch parieren.

Sturm blieb am Drücker. Emegha war für die violette Abwehr schwer zu kontrollieren, Haris Tabaković hing bei den Hausherren hingegen in der Luft. Alexander Prass und Stefan Hierländer hatten ihre Visiere noch schlecht eingestellt, ehe eine Standardsituation die Grazer Führung bedeutete: Schnegg stieg nach einem Gazibegović-Freistoß aus elf Metern unbedrängt hoch und vollendete.

Emanuel Emegha kaltschnäuzig

Nach einer halben Stunde erhitzten sich die Gemüter nach Fouls auf beiden Seiten. Tabaković traf ins Außennetz, Gruber scheiterte an Sturm-Keeper Arthur Okonkwo – beide Male ging danach die Abseitsfahne in die Höhe. Als es schien, als wäre die Austria ein wenig im Spiel, leistete sich die Elf von Trainer Michael Wimmer den nächsten Patzer. Meisl und Martins behinderten einander bei einem Okonkwo-Abschlag, Emegha verwertete alleine vor Früchtl.

Mühl kam bei der Austria nach Seitenwechsel für Johannes Handl. Sturm schien bemüht, den Sieg gemütlich über die Zeit zu bringen, ehe auch die Gäste ein Geschenk verteilten. Gazibegović und Okokwo zögerten nach einer Hereingabe von Reinhold Ranftl, Baltaxa sagte Danke.

Die Austria kam auf und konnte Teilerfolge erzielen. Baltaxas Kopfball oder ein Halbvolley von Ranftl ließen den Puls der Grazer höher schlagen. Ilzer hatte da schon auf seine Bank gesetzt und mit Tomi Horvat und Bryan Teixeira neue Offensivkräfte gebracht. Am Ende verstanden es die Grazer, die Partie über die Zeit zu schaukeln. Die Austria konnte sich keine zwingende Möglichkeit mehr erarbeiten.