Gratulation an Peter Pacult und seine Mannschaft“, sagte Sturm-Trainer Christian Ilzer bei der gemeinsamen Pressekonferenz nach Sturms 1:2-Niederlage. Der Sturm-Coach sprach von einer leidenschaftlichen Leistung, die die Kärntner gezeigt hätten. Gepaart „mit einem Quäntchen Glück, das wir diesmal hatten“, ergänzte Pacult. Und ja, die Kärntner hatten Glück. Viermal. Manprit Sarkaria (38.) knallte den Ball an die Unterseite der Latte. Klagenfurts Thorsten Mahrer spitzelte den Ball vor Emanuel Emegha (41.) weg, direkt auf die Stange. Alexandar Borkovic (71.) köpfelte nach einem Eckball an die Stange. Und Bundesliga-Debütant Leon Grgic schoss an die Stange. Jede Chance hätte den Weg ins Tor finden können, es fehlte an Präzision. Ilzer verzichtete darauf, sich auf Glück bzw. Pech zu fokussieren. Seine Mannschaft brachte nicht jene Präsenz auf den Platz, die es für ein erfolgreiches Spiel gebraucht hätte.
Augenscheinlich wurde dies in der 13. Minute. Als die Grazer gerade im Begriff waren, sich vor und im eigenen Strafraum zu sortieren, lief bereits der Angriff der Kärntner. Leihgabe Vesel Demaku spielte einen Freistoß schnell ab. Simon Straudi brachte den Ball scharf zur Mitte und die ungeordnete Grazer Mannschaft kam schlichtweg zu spät. David Affengruber wehrte den Ball in der Rückwärtsbewegung unabsichtlich ins eigene Tor. Weil er zwei Minuten zuvor per Kopf für Sturms 1:0-Führung gesorgt hatte, avancierte er ungewollt zum Mann des Spiels in der ersten Hälfte. Er war verärgert und sagte: „Das erste Tor haben wir viel zu billig bekommen. Hier müssen wir einfach hellwach sein und auf den Ball schauen.“
Markus Pink als Matchwinner
Das zweite Tor der Kärntner fiel in der 54. Minute durch Markus Pink. Es war insgesamt der zweite Treffer des Torschützenführenden (zwölf Treffer) gegen seinen Ex-Klub Sturm. Pink profitierte von seiner Coolness vor dem Tor und der guten Defensivarbeit seiner Kollegen. Denn Sturm war nach dem Wechsel am Drücker, rieb sich in den Offensivbemühungen inklusive Stangenschüssen aber auf. Sturms Lieblingsgegner (sechs Siege in den bisherigen sechs Pflichtspielduellen) schlug im siebenten Aufeinandertreffen zurück und versetzte den Grazern damit im Rennen um den Meistertitel einen Rückschlag.
Sturm fehlten nicht nur die Präsenz und die Schärfe auf dem Platz, sondern mit Gregory Wüthrich, Otar Kiteishvili, Jakob Jantscher, Albian Ajeti, William Böving und Moritz Wels auch sechs wichtige Spieler. In der Pause musste auch noch David Schnegg angeschlagen in der Kabine bleiben. Ob einer dieser Akteure bis zum Auswärtsspiel am kommenden Samstag gegen Austria Lustenau zurückkommt, wird man sehen.