Ohne den am Fuß angeschlagenen Jusuf Gazibegovic bestreitet der SK Sturm heute (17 Uhr) das Bundesliga-Auswärtsspiel bei der Admira. Gegen die Niederösterreicher haben die Grazer in den letzten neun Meisterschaftspartien nicht mehr verloren. Trainer Christian Ilzer hat in acht Duellen gegen die Südstädter drei Siege und fünf Remis eingefahren. Auch heute wollen die Blackys ungeschlagen bleiben. Für Gazibegovic und Otar Kiteishvili (Adduktorenverletzung) rücken Paul Komposch und Moritz Wels in den Kader. In der Startelf steht wie gegen die Wiener Austria Lukas Jäger. Es ist zu erwarten, dass es noch weitere Änderungen in der Anfangsformation geben wird – eventuell der eine oder andere Neuzugang dieser Transferperiode.

Apropos: Vier Akteure haben die Schwarz-Weißen neben der beendeten Leihe von Martin Krienzer (Lafnitz) in diesem Sommer bisher verpflichtet. David Affengruber, der von Meister Salzburg an die Mur wechselte, eroberte sich auf Anhieb einen Stammplatz in der Innenverteidigung. Der 20-Jährige besticht durch seine Zweikampf- bzw. Kopfballstärke und seine professionelle Einstellung. Ebendiese bringt auch Christopher Prass, der wie Affengruber aus der Mozartstadt kam, mit. Der sehr flexibel einsetzbare Linksfuß benötigt allerdings noch etwas Eingewöhnungszeit, um sich an den Spielstil von Ilzer zu gewöhnen.

Ähnlich verhält es sich bei Manprit Sarkaria, der die Wiener Austria im Sommer ablösefrei in Richtung Sturm verlassen hat. Dem Kreativgeist blieb der Durchbruch als Stammspieler aufgrund der geballten Konkurrenz in der Offensive noch verwehrt. Allerdings erzielte der 25-Jährige in acht Pflichtspielen bereits sechs Treffer. Noch ohne Torerfolg blieb bislang Anderson Niangbo, der als bislang letzter Neuzugang den Europa-League-Teilnehmer verstärkte. Der ausgeliehene Stürmer von Gent soll Kelvin Yeboah im mit Bundesliga, ÖFB-Cup und Europa League terminlich dicht gedrängten Herbst entlasten.

Sturms Sportgeschäftsführer Andreas Schicker hat im Hinblick auf genau dieses Programm den Kader so gestaltet, dass jede Position mehrfach besetzt ist. „Wir haben in den letzten Wochen den Rhythmus kennengelernt und wissen jetzt, was auf uns zukommt. Genau da werden die Belastungssteuerung und die dazugehörige Rotation enorm wichtig sein.“

Andreas Schicker
Andreas Schicker © GEPA pictures

Dass die starken Leistungen von Sturm Begehrlichkeiten bei anderen Klubs auslösen, dürfte klar sein, „aber aktuell deutet sich kein Abgang an“, sagt Schicker und lässt die Grazer Fans aufatmen. „Kelvin Yeboah bleibt im Herbst definitiv noch bei uns. Das ist mit seinem Berater so abgesprochen. Er ist wie Kelvins Vater, der in dieser Woche bei uns war, begeistert, wie wir arbeiten und wie sich Kelvin entwickelt.“

Auf der Liste der Neuzugänge dürfte sich aber bis zum Transferschluss am Dienstag noch etwas tun. „Wir sind auf fast allen Ebenen sehr gut aufgestellt. Nur auf der Innenverteidiger-Position halten wir die Augen offen“, sagt Schicker. Die Nachwuchsspieler Paul Komposch und Simon Nelson sollen primär dabei helfen, Sturm II in die 2. Liga zu befördern. Jon Gorenc Stankovic könnte zwar als Innenverteidiger spielen, wird aber als Sechser als nahezu unersetzbar erachtet. Da der SK Sturm bereits sieben Legionäre im Kader unter Vertrag hat, dürfte der Neuzugang wohl ein rot-weiß-roter Legionär sein, der ausgeliehen wird.