Sechs Tore, zwei Ausschlüsse, zwei Elfmeter und kein Sieger: Die letzte Bundesliga-Partie des Kalenderjahres 2019 zwischen dem LASK und Sturm sorgte für Unterhaltung. Dabei hätten die Grazer drei Punkte mit nach Hause nehmen können. Nach 24 Minuten führten sie mit 3:0. Der überragende Thorsten Röcher (4.), Stefan Hierländer per Elfmeter (9. – Lukas Haudum foulte Juan Dominguez) und Otar Kiteishvili (24.) ließen die Oberösterreicher staunen. Noch dazu verpasste Philipp Huspek bei einem Konter allein vor LASK-Torhüter Alexander Schlager das mögliche 4:0 für die Steirer, die ohne Bekim Balaj und Kiril Despodov anfingen. Sturm-Trainer Nestor El Maestro hatte vor der Partie erklärt, „eine Mannschaft zu brauchen, die von Laufintensität geprägt“ sei.

Alles ging gut, bis Lukas Spendlhofer ein Blackout hatte. Einen harmlosen Stanglpass bugsierte der Niederösterreicher völlig unbedrängt ins eigene Tor (39.). „Ich bin leider ins Stolpern gekommen. Das sieht patschert aus. Es tut mir leid für die Mannschaft“, sagte Spendlhofer später. Dieser Treffer hauchte den Oberösterreichern Selbstvertrauen ein. Nach einem Eckball gelang Markus Wostry mit der letzten Aktion der ersten Hälfte aus kurzer Distanz der Anschlusstreffer.

Kommentar: Der SK Sturm kommt nicht vom Fleck

Es sollte für Sturm das Aus bedeuten – zumindest, was Offensivaktionen anbelangte. In der zweiten Hälfte agierten die Schwarz-Weißen nur noch in der Defensive. Der Druck der Gastgeber stieg von Minute zu Minute. Dominguez sah die Gelb-Rote Karte (61.) nach wiederholtem Foulspiel. 13 Minuten später bekam der LASK einen Elfmeter zugesprochen. Hierländer und Isaac Donkor bekamen im Strafraum den Arm an den Ball. Klauss verwandelte sicher (74.). Hierländer sah ebenfalls wegen eines Fouls zu viel Gelb-Rot (86.).

Der Sturm-Kapitän ist damit im ersten Frühjahrsspiel gegen Mattersburg wie Dominguez, Kiteishvili und Ivan Ljubic (beide fünfte Gelbe Karte) gesperrt. Für ein Foul als letzter Mann an Balaj (90.) hätte LASK-Kapitän Gernot Trauner ebenfalls Rot sehen müssen. So blieb es beim spektakulären 3:3. „Ich bin stolz auf die Jungs. Wie wir am Ende mit acht Feldspielern dagegengehalten haben, zeugt von gutem Charakter“, analysierte El Maestro, dessen Elf seit 9. September 2017 beim LASK ungeschlagen ist.

Vielleicht ein gutes Omen für das Viertelfinale im ÖFB-Cup, das das Jahr 2020 am 8. Februar einläutet.