In Hartberg geht es für Peter Pacult und seine Austria Klagenfurt am Sonntag um drei Punkte. Dass es sein 250. Bundesligaspiel als Trainer ist – egal. Jubiläen und Zahlenspiele sind Pacults Sache nicht. Darum kümmern wir uns hier. Und zwei Ex-Spieler erinnern sich an Erlebnisse mit "ihrem" Coach:

16-jähriger Einheimischer statt teurer Legionäre

19 Jahre ist es her – am 21. Februar 2004 betreute Peter Pacult erstmals einen österreichischen Bundesligisten. Der Wiener übernahm beim FC Kärnten das Traineramt von Didi Constantini, spielte zu Hause gegen die Admira 0:0. Einen Spieltag später, am 6. März 2004, verhalf er dem damals 16-jährigen Manuel Weber zu dessen Bundesligadebüt. "Als ich in die Kabine kam und meinen Namen in der Startelf sah, konnte ich es nicht wirklich glauben", erinnert sich Weber zurück. Der FCK holte damals zuvor um teures Geld den Holländer Dave Zafarin. Pacult war es wurscht, er setzte Weber ein.

Das Debüt glückte. Weber lieferte nach 59 Sekunden den Assist zum Tor von Peter Kabat zum 1:0 gegen SW Bregenz, Endstand 3:2. "Peters Ansagen waren sehr knapp und prägnant. Ich versuchte, sie bestmöglich umzusetzen." Was gelang. Weber stieg zum Kapitän auf, wechselte zu Sturm, wurde mit den Grazern Meister und Cupsieger. "Ich habe Pacult sehr viel zu verdanken."

Als Sprücheklopfer Pacult sprachlos war

"Wer den Peter kennt, der weiß, dass er immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat – damals war selbst er sprachlos", erinnert sich Georg Harding an ein Spiel im Jahr 2008 zurück. Harding, ein gebürtiger Steirer, der seine aktive Karriere in Treibach ausklingen ließ, war Teil jener Rapid-Mannschaft, die am 23. März 2008 Salzburg in der Red-Bull-Arena 7:0 deklassierte. "Hoffer, Maierhofer, Korkmaz – 3:0 nach zwölf Minuten. Es lief alles für uns", erinnert sich Harding heute.

Mit einem 5:0 ging es in die Pause. In der Pacult seine Mannschaft lautstark warnte: "Es ist noch nichts gewonnen. Wir müssen jetzt höllisch aufpassen, kämpfen. Die werden uns überrennen", erzählt Harding. Es kam anders. Anstoß für Rapid, ein weiter Pass von Eder auf Hoffer, der lief allein auf das Tor von Ochs zu – 6:0. "Es war verrückt – für uns alle", schmunzelt Harding. "Wir haben selbst bei der Heimfahrt nicht realisiert, was da abgegangen ist."

Das 7:0 war der Büchsenöffner zum 32. und bisher letzten Meistertitel der Hütteldorfer.

Pacult liegt im Trainerranking auf Rang zehn

Mit seinen bald 250 Spielen liegt Pacult auf Rang zehn der Trainer mit den meisten Spielen in der österreichischen Bundesliga seit 1974/75. Vor ihm liegen – natürlich – lauter bekannte Namen. Hier das Ranking 10 bis 1:

Triumphaler Sieg auch in Deutschland

Ehe Pacult in Österreich sein erstes Traineramt antrat, coachte er 52 Spiele lang 1860 München in der deutschen Bundesliga. Ab Oktober 2001 als Nachfolger von Werner Lorant, dessen Co Pacult zuvor war.

Hin und wieder musste Pacult als "Einser" einspringen, wenn Lorant gesperrt war. Wie am 27. November 1999, "dem denkwürdigen 27. November", wie die 60er-Fans zu sagen pflegen.

Erstmals nach 22 Jahren gelang es den Löwen, den großen Bruder FC Bayern in die Knie zu zwingen. 1:0 vor 69.000 Zuschauern im Olympiastadion von München: