Im ersten Jahr verfügt der Aufsteiger über einen gewissen Bonus. Alles geht dank mitgenommener Euphorie ein bisschen leichter. Richtig schwierig soll es, so heißt es, im darauffolgenden Jahr werden. Und gleich zum Auftakt musste das Austria Klagenfurt ebenfalls registrieren. Vor allem aber, dass noch viel Arbeit auf sie zukommen wird, um den Abstieg zu verhindern.

Bestätigt hat sich die Befürchtung von Trainer Peter Pacult, dass der LASK nicht mit jener Mannschaft des Vorjahres zu vergleichen ist. Denn die Oberösterreicher dominierten den Bundesliga-Auftakt vom Start weg, siegten schließlich verdient mit 3:1. Dass sich aber die Waidmannsdorfer phasenweise nicht aus der eigenen Hälfte befreien konnten, könnte irgendwann zu Sorgenfalten führen.

Der Reihe nach: Die Klagenfurter traten vom Start weg mit einem völlig fremden Gesicht auf. Anders, als man es aus der vergangenen Saison gewohnt war. Und anders, als man es nach den bisherigen Tests erkennen durfte. Anstelle eines defensiven Bollwerks leitete ein haarsträubender Fehler in der Zuordnung das 0:1 ein. Keito Nakamura ließ das Stadion in Pasching jubeln. Danach kamen die Violetten zumindest zu kontrollierten Ballkontakten. Doch im Mittelfeld war stets Endstation. Woran es den Klagenfurtern fehlte? "An Mut und an Tempo", zeigte sich Geschäftsführer Matthias Imhof im Sky-Interview zur Pause verärgert.

Die Austria war alles andere als im Spiel. So kündigte sich das 0:2 bereits an. Karweina (der am Boden liegend auf Foul reklamierte und so das Gegentor erlebte) ließ sich in einem harten Zweikampf von Nakamura den Ball abnehmen, in der violetten Defensive herrschte Chaos und Goiginger erhöhte (28.). Die Zahlen sprachen Bände: Weder Schuss noch Torschuss konnten die Klagenfurter in den ersten 45 Minuten abgeben.

Und in dieser Tonart ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Nach schnellem Umschaltspiel flankte Nakamura zur Mitte, wo Ljubicic bereits lauerte und zum 0:3 vollendet hatte. Pacult musste handeln, brachte Arweiler (statt des farblosen Irving) und Rieder (statt des bemühten Jaritz). Feuer im Spiel? Zumindest ein Aufflackern war wahrzunehmen. Ein langer Ball von Karweina (der sich in der zweiten Hälfte deutlich steigern konnte) auf Markus Pink landete zumindest am Außenpfosten (59.). Und auch Arweiler wurde zweimal in Szene gesetzt, verstolperte allerdings beide Chancen.

In der Schlussphase wurde Karweina von Michorl von hinten gefällt, der dafür sofort die Rote Karte sah. Schon davor sagten die Klagenfurter ihrer Lethargie ab, hatten deutlich mehr Spielanteile (inklusive 11 Schüsse), verteilten die Bälle besser und lassen für die nächsten, wahrscheinlich nicht minder schwierigen Auftritte hoffen. Wie beim Ehrentreffer durch Markus Pink, der praktisch den Schlusspunkt setzte.

Thorsten Mahrer meinte nach dem Spiel: "Wir haben heute zwei Gesichter gezeigt. Die erste Halbzeit haben wir komplett verschlafen, die zweite war dann besser, auch wenn wir noch das frühe Gegentor bekommen haben. Es ist unerklärlich. Wir waren motiviert, hatten gute Tests. Die vielen neuen Spieler dürfen als keine Ausrede gelten. Wir müssen zulegen."

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