Die SV Ried hat gegen Vizemeister Sturm viel Moral gezeigt und in Unterzahl einen Punkt geholt. Die Innviertler erkämpften sich am Samstag im Heimspiel der Fußball-Bundesliga nach dem Ausschluss von Leo Mikic (62.) noch ein 1:1 (0:1). Christoph Monschein bewahrte Ried per Foul-Elfmeter (77.) vor der Niederlage und glich mit seinem ersten Tor im Rieder Dress die Grazer Führung durch Startelf-Debütant Christoph Lang (11.) aus.

Während Ried mit derselben Elf wie beim Sieg über Austria Lustenau einlief, reagierte Sturm-Trainer Christian Ilzer auf das dichte Programm und rotierte umfangreich wie wahrscheinlich noch nie. Drei Tage nach der 0:1-Auswärtsniederlage in der Champions-League-Qualifikation gegen Dynamo Kiew und vor dem Rückspiel am Dienstag kamen sechs frische Kräfte in die Mannschaft.

Im Angriff erhielt Lang anstelle von Torjäger Ramus Höjlund seine Chance und dankte es nach wenigen Minuten. Die über weite Strecken klar spielbestimmenden Grazer eroberten mit starkem Gegenpressing den Ball, die Hereingabe von Vesel Demaku verwertete der 20-Jährige zur Führung.

Grazer legten nicht nach

Sturm verabsäumte es, vor allem durch Manprit Sarkaria (26., 36.) nachzulegen und geriet gegen die 40 Minuten lang harmlosen Rieder im Finish der ersten Halbzeit noch in Bedrängnis. Kurz nach Wiederbeginn hatte Julian Wießmeier (50.) mit einem Kopfball nach Nutz-Freistoß die bis dahin größte Chance der Heimischen.

Die Hoffnungen auf eine Wende erhielten bald zunächst einen Dämpfer, als Leo Mikic wegen zweier Gelben Karten innerhalb von sechs Minuten vom Feld (62.) musste. Doch die Rieder machten die Unterzahl mit viel Kampfgeist wett und schafften doch noch den Ausgleich. Nach Foul von Sandro Ingolitsch an Tin Plavotic entschied Schiedsrichter Josef Spurny nach VAR-Check auf Elfmeter, den Monschein sicher verwertete. Marcel Ziegl (86.) vergab sogar noch die Chance auf den Sieg.