Die Rivalität zwischen Rapid und Austria Wien ist die wohl intensivste und bekannteste in Fußball-Österreich. Beide Fanlager sehen ungern, wenn Akteure die Seiten wechseln. Dass mit Peter Stöger ausgerechnet der letzte Meistertrainer der Austria ab Sommer die Geschicke bei Rapid leitet, reiht sich in die Liste pikanter Personalentscheidungen ein.

2013 führte der heute 59-jährige Wiener die Austria zum Titel, machte danach Karriere bei Köln und Dortmund und gilt in Österreich als einer der besten seines Fachs. Schon als Spieler stand er bei beiden Klubs unter Vertrag, für die Austria spielte er aber deutlich öfter (267 Mal) als für Rapid (113 Mal). Nach dem Ende seiner Spielerkarriere 2005 wechselte Stöger sofort die Seiten, wurde Trainer und führte die Austria gleich zur Meisterschaft. 2011 dann der Abstecher in die Regionalliga zum GAK, nach einem halben Jahr folgte der persönliche Aufstieg zurück in die Bundesliga zu Wr. Neustadt, von dort retour zur Austria und dann nach Köln.

Dort erlebte er seine erfolgreichste Zeit, führte den Klub von der zweiten Liga in den Europacup und wurde 2018 mit einem Wechsel zu Dortmund belohnt. Danach erlebte die Trainerkarriere einen kleinen Abschwung, einer erneuten Rückkehr zur Austria folgte der Wechsel zu Ferencvaros Budapest. Die Ungarn pflegen eine intensive Fanfreundschaft mit Rapid.

„Ich habe die Freundschaft von Rapid zu Ferencvaros unterschätzt“, sollte Stöger nach seinem Ende, der durch massive Fanproteste begleitet wurde, sagen. Ob seine Rückkehr zu Grün-Weiß bei den gleichermaßen kritischen wie einflussreichen Rapid-Ultras gut ankommt, wird sich zeigen.