Wirbelwind gab es um die Klagenfurter Austria in den letzten Tagen und Wochen mehr als genug. Dieser blies jedoch hauptsächlich abseits des Platzes. Erst stand eine Kooperation und in weiterer Folge auch eine käufliche Übernahme des Vereins durch Olimpija Ljubljana im Raum, die jedoch an den Ligaverbleib sowie an den Lizenzerhalt geknüpft ist. Am Mittwoch präsentierte die Austria aus dem Nichts mit dem Goldhändler TGI AG einen neuen Hauptsponsor, der im österreichischen Fußball bereits eine pikante Vorgeschichte aufzuweisen hat. Abschließend zum Trubel müssen bis zum 22. April alle Unterlagen für das Protestkomitee eingereicht werden, welches am 2. Mai über das weitere Schicksal der Austria entscheidet. Laut Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer müssen noch „diverse finanzielle Nachweise“ erbracht werden. Inwiefern der neue Sponsor innerhalb von nur wenigen Tagen die Austria hierbei noch unterstützen kann, wollten die Verantwortlichen nicht preisgeben. Die Lizenzierungsbestimmungen besagen, dass bei einem Protest „Änderungen der Erwartung und des Budgets sowie des Liquiditätsplans unzulässig“ sind.

Sportliche Steigerung notwendig

Nach den Pleiten gegen Altach (2:3) und in Tirol (3:5) ist es sportlich eher still geworden um die Waidmannsdorfer. Es fehlt an geordnetem Spielaufbau, an effektivem Stellungsspiel in der Abwehr, sowie an Ideen in der Offensive. Mit dem GAK wartet heute ein direkter Konkurrent um den Abstieg. Nur einen Punkt liegen die Grazer hinter dem Team von Peter Pacult zurück. „Es wird ein extrem wichtiges Spiel und wir freuen uns darauf“, fiebert Mittelfeldmann Christopher Cvetko dem Duell entgegen, ist sich aber auch den Schwächen seiner Mannschaft bewusst: „Wir müssen besonders in der Defensive Eigenfehler vermeiden, keine Experimente ausprobieren. Der GAK ist nach dem Sieg über Altach im Aufwind und kämpferisch extrem stark. Wir müssen bereit sein.“ Die Nebengeräusche will Cvetko nicht als Ausrede für die Leistungen gelten lassen: „Wir kriegen es nur peripher mit. Es ist vielleicht im Hinterkopf aber wir müssen uns aufs Sportliche konzentrieren. Auf die Lizenz und Ähnliches haben wir ohnehin keinen Einfluss. Auch der doppelte Torschütze gegen Tirol, Christopher Wernitznig, hofft auf eine Steigerung: „Das war in allen Belangen zu wenig. Es muss eine 180-Grad-Wendung her und wir müssen läuferisch und kämpferisch voll da sein.“

„Wir haben das Zeug“

Peter Pacult erwartet sich von seiner Truppe vollen Einsatz: „Wir haben das Zeug und sind guten Mutes, dass wir den GAK vor eigenem Publikum schlagen können. Es klingt immer so einfach, aber dafür müssen wir die Tugenden auf den Platz bringen, die nötig sind, um solche engen Spiele für sich entscheiden zu können. Die Bereitschaft muss vorhanden sein.“
Immerhin kann die Austria im personellen Bereich etwas Positives vermelden. Abwehrchef Martin Hinteregger ist nach grippalem Infekt wieder dabei. Dikeni Salifou und Ben Bobzien sind nach Gelbsperre ebenfalls wieder zurück. Sollte der GAK siegen, droht den Klagenfurtern der erstmalige Absturz auf den letzten Tabellenplatz seit Runde drei.