Wie optimal eine Verkettung der Ereignisse einer Mannschaft zugute kommen und ein ausgeglichenes Match entscheiden kann, wurde beim Spiel des WAC gegen Blau-Weiß Linz deutlich sichtbar. Obwohl zu Beginn nur ein vorsichtiges Abtasten stattfand und der WAC trotz sechs Veränderungen in der Startelf sichtlich etwas träge wirkte, stand es innerhalb von nur zwölf Minuten 2:0 für die Wolfsberger und die Linzer waren bereits dezimiert. All diese Schlüsselmomente entstanden aus mehr oder weniger kuriosen Situationen, besonders der Elfmeter, der zum 1:0 führte. Dejan Zukic, der anstelle von Donis Avdijaj wieder von Beginn an ran durfte, ging nach einem Zweikampf im Strafraum zu Boden, der Schiedsrichter unterbrach daraufhin das Spiel um eine Strafstoß-Situation nach VAR-Intervention zu prüfen. Doch Gegenstand der Ermittlungen war nicht das Foul am Serben, wie wohl alle im Stadion fälschlicherweise annahmen, sondern ein Handspiel von Manuel Maranda, das aber schon zwei Minuten zuvor stattgefunden hatte und das außer dem Videoassistenten kaum jemand wahrgenommen hatte.

Zwei Ausschlüsse

Auch das 2:0 darf aus Linzer Sicht in dieser Form nicht fallen. Zukic, der besonders in den ersten 60 Minuten eine überragende Vorstellung ablieferte und immer wieder für Gefahr sorgte, steckte auf der rechten Seite völlig allein gelassen auf Markus Pink durch, der sich vom Begleitschutz seines Gegenspielers nicht beeindrucken ließ und den Ball im Fallen ins linke Eck schob. Zu allem Überdruss kam es für die Linzer, welche bis dahin brav mitgespielt hatten, noch bitterer und wieder hatte der VAR seine Finger im Spiel. Schiedsrichter Josef Spurny entschied nach einem brutalen Foul von Anderson auf Rot, hart aber vertretbar.

Ausgerechnet ein Rückkehrer sorgte nur wenig später wieder für personelle Parität. Chibuike Nwaiwu, der den ganzen Sommer über angeschlagen war und diese Saison seine Startelf-Premiere feierte, wurde nach zwei unnötigen Fouls innerhalb von nur fünf Minuten unter die Dusche geschickt. Der WAC ließ sich jedoch auch davon nicht beeindrucken, brachte die 2:0-Führung gegen harmlose Linzer souverän in die Pause. Auch von der anfänglichen Müdigkeit war nichts mehr zu spüren. Pink machte nur drei Minuten nach Wiederbeginn abermals nach Vorarbeit von Zukic den Deckel drauf. Torhüter Viktor Baier hatte das kurze Eck nicht ausreichend abgedeckt.

In Folge war im Match die Luft draußen. Linz blieb bemüht, aber ungefährlich, der WAC hätte sogar noch nachlegen können. Mit dem 3:0-Heimerfolg bleibt der WAC auch im zweiten Ligaspiel in Folge ohne Gegentor. Nach dem Ausrutscher gegen Altach scheint zumindest auf heimischer Ebene alles wieder nach Plan zu laufen.