Es war die 64. Spielminute beim Rückrundenauftakt in Salzburg: Dominik Frieser wird von LASK-Trainer Valerien Ismael ausgetauscht, die mitgereisten Linzer Fans bejubeln den Steirer. Und das nicht ohne Grund. Der 26-Jährige drückte dem Spiel mit zwei Treffern seinen Stempel auf, sorgte so maßgeblich für den 3:2-Sieg und den Sprung an die Tabellenspitze. „Am Anfang haben wir natürlich schon ein bisserl Glück gehabt. Aber danach haben wir unsere Chancen eiskalt genützt. Es war richtig geil, dass so viele Linzer Fans dabei waren“, sagt Frieser. Was ihm noch getaugt hat: „Die Salzburger haben auf einmal ihr Spiel umgestellt und sich unserem Spiel angepasst. Die haben großen Respekt vor uns gehabt.“

Dass der LASK nach diesem Sieg in der Bundesliga drei Runden vor Ende des Grunddurchganges Tabellenplatz eins innehat, sei zwar schön. Aber: „Wir wissen, dass Salzburg immer voll da ist, wenn es drauf ankommt. Sie werden noch viele Spiele gewinnen, also müssen auch wir viele Spiele gewinnen. Es kommt sicher auf die weiteren Spiele gegeneinander an.“

Titel momentan noch ein Traum

Denn nur dann sei es realistisch, auch am Ende der Meisterschaft ganz oben zu stehen. Und auch im Cup lebt die Chance auf den Titel noch, steht man dort ebenso wie Salzburg im Halbfinale, wo es zum direkten Duell kommt. „Es wäre natürlich schön, am Ende einen Titel zu holen. Alles ist realistisch. Aber momentan ist das auch noch irgendwie eine Traumvorstellung.“

Weg vom nationalen, hin zum internationalen Geschehen. Nach der Bundesliga und vor dem Cup ist nämlich Europa League angesagt. In der K.o-Phase trifft der LASK heute (21 Uhr) im Hinspiel auswärts auf Alkmaar, den Tabellenzweiten der niederländischen Eredivisie. „Das ist eine typisch holländische Mannschaft“, sagt Frieser, „mit technisch starken und schnellen Spielern. Das wird nicht einfach, die haben richtig viel Qualität.“ Aber die hat auch der LASK, vor allem auswärts. In der Bundesliga wurden alle zehn Auswärtspartien gewonnen, in der Europa-League-Gruppenphase immerhin vier Zähler in drei Spielen in der Fremde geholt. Frieser: „Uns kommt zugute, dass die Heimteams gegen uns mitspielen wollen. Das spielt uns mit unserem Pressing in die Karten.“

Es wäre also nicht verwunderlich, würde das LASK-Märchen heute weitergehen.