Das Duell der beiden österreichischen Trainer in der deutschen Fußball-Bundesliga ist das Topspiel am Wochenende. Der Vorarlberger Adi Hütter empfängt mit Eintracht Frankfurt am Samstag (15.30 Uhr) den VfL Wolfsburg unter dem Oberösterreicher Oliver Glasner. Sowohl die viertplatzierte Eintracht als auch der auf Rang drei liegende VfL sind mit sieben bzw. elf Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund klar auf Kurs Champions League.

Die Hessen haben vergangenes Wochenende mit dem Auswärtserfolg in Dortmund einen großen Schritt in Richtung erster CL-Teilnahme gemacht. "Wir wissen, wo die Reise hingeht: Sie geht Richtung Champions-League-Kurs", sagte Hütter, der im Topspiel auf den weiter angeschlagenen Kärntner Abwehrchef Martin Hinteregger (Oberschenkelverletzung) verzichten muss. Hütter wurde in den vergangenen Tagen aber nicht nur auf die Wolfsburg-Partie angesprochen. Der 51-Jährige hat mit seiner erfolgreichen Arbeit in Frankfurt das Interesse anderer Clubs geweckt und wurde zuletzt immer wieder als Nachfolgekandidat von Marco Rose bei Borussia Mönchengladbach genannt.

Auf die Frage, ob er die Journalisten dazu ein bisschen erhellen könne, antwortete er am Donnerstag: "Nein, werde ich nicht. Ich werde mich nicht immer wiederholen, sondern ich werde weiter genau das tun, was ich bisher gemacht habe. Ich werde mich aufs Wesentliche konzentrieren und das ist der VfL Wolfsburg." In der Mannschaft habe ihn noch keiner auf das Thema angesprochen. "Die Fragen kommen alle von außen", bekräftigte Hütter. Auf mehrere Nachfragen hatte er sein Ende Februar geäußertes klares Bekenntnis ("Ich bleibe!") nicht explizit wiederholen wollen.

Schon zweimal waren erfolgreiche Saisonen für den Vorarlberger Sprungbrett für einen Transfer. 2015 wechselte er nach dem Double-Gewinn mit Red Bull Salzburg zu den Young Boys Bern. Nach dem Schweizer Meistertitel 2018 folgte er dem Ruf aus Frankfurt. Hütter genießt hohe Wertschätzung, auch bei seinem Trainerkollegen Glasner. "Man sieht ganz klar die Handschrift von Adi Hütter, den ich sehr gut kenne. Adi ist ein super Kerl", sagte er. "Wir sind uns auch privat schon einige Male über den Weg gelaufen. Wir haben einen gemeinsamen Freund, der ein Hotel hat. Die Aufstellungen haben wir in dieser Woche aber noch nicht ausgetauscht. So eng sind wir doch nicht", meinte Glasner.

Doch auch seine Arbeit kann sich sehen lassen. Trotz schwerem Restprogramm sieht es mit der dritten Wolfsburger Champions-League-Teilnahme gut aus. Die Spiele der Königsklasse in dieser Woche hätten bei ihm aber noch keine spezielle Vorfreude auf die kommende Saison ausgelöst, beschrieb Glasner. "Ich habe Dortmund bei ManCity gesehen und nur gedacht: Puh, wie können wir elf Punkte vor denen stehen?", sagte der 46-Jährige. "Das zeigt, dass wir eine großartige Saison spielen." Glasner blieb vor der Reise nach Frankfurt aber defensiv. "Ich halte überhaupt nichts davon, jetzt zu rechnen und zu sagen: Wenn wir nicht verlieren, dann bleibt es bei vier Punkten Abstand. Überhaupt nicht. Wir fahren nach Frankfurt und wollen das Spiel dort gewinnen. Ich möchte auch, dass die Spieler das ausstrahlen."