Die Äußerungen von Gladbachs U23-Trainer Heiko Vogel gegenüber Schiedsrichter-Assistentinnen bei einem Regionalligaspiel und insbesondere das daraufhin gefällte Urteil des Westdeutschen Fußballverbands (WDFV), welches das Leiten von Trainingseinheiten einer Frauenmannschaft als "Strafe" beinhaltet, sorgte in den vergangenen Tagen für ordentlich Aufregung. ÖFB-Teamkapitänin Viktoria Schnaderbeck etwa machte ihren Unmut kund, sagte, sie fühle sich "als Frau diskriminiert". Der ehemalige Trainer des SK Sturm äußerte sich nun in einer persönlichen Stellungnahme auf der Vereinshomepage von Borussia Mönchengladbach zu der Thematik.

"Ich bereue mein Verhalten sehr", sagt Vogel, der mit Sturm 2018 den Cup-Titel nach Graz bringen konnte. "Nach meinem Platzverweis habe ich in einem emotionalen Ausbruch gesagt, dass Frauen nicht auf den Fußballplatz gehören. Das war dumm, das war unsportlich und es war diskriminierend. Meine Aussage ist absolut nicht zu rechtfertigen und entspricht vor allem nicht meiner persönlichen Einstellung. Ich habe mich dafür bei den Beteiligten entschuldigt und ich möchte mich bei allen Fußball spielenden Frauen und Mädchen und bei allen Schiedsrichterinnen entschuldigen."

Wie die Borussia auf der Homepage bekanntgibt, soll Vogel selbst angeboten haben, Trainings einer Frauenmannschaft leiten zu wollen. Dies soll schriftlich als "Auflage" mit ins Urteil aufgenommen und so nicht als Entschuldigung, sondern als "Strafe" fehlinterpretiert worden sein. "So etwas als Strafe zu betiteln, sendet ein ganz falsches Zeichen", meint Vogel. "Ich habe es vorgeschlagen, weil ich mich bei den Fußball spielenden Frauen und Mädchen bei Borussia entschuldigen wollte und weil ich ihnen zeigen wollte, dass ich den Frauenfußball wertschätze und auf der gleichen Ebene wie Männerfußball sehe. Leider ist das total falsch rübergekommen." Vogel möchte die Trainings trotz aller Kritik dennoch leiten, "wenn die Spielerinnen dies auch möchten."