Der frühere Spitzenschiedsrichter Urs Meier hat die Umsetzung des Videobeweises kritisiert und fordert eine Rückkehr zur alten Handspiel-Regel. "Die Weichen wurden in die falsche Richtung gestellt. Es wurde verkompliziert. Das ist Quatsch, nicht Fußball", sagte der 60-Jährige der "Deutschen Presse-Agentur". Das International Football Association Board (IFAB) sieht der Schweizer als Regelhüter nun in der Pflicht, bei seiner nächsten Sitzung am 29. Februar in Belfast wieder für Klarheit zu sorgen.

Geht es nach Meier, sollte Handspiel nur geahndet werden, wenn die Hand zum Ball geht und eine Absicht erkennbar sei. Durch die Ansicht der Zeitlupen würde durch den Video-Assistenten viel zu oft auf Handspiel entschieden, dabei müsse der Schiedsrichter "wieder im Mittelpunkt" der Entscheidungsfindung stehen.

Auch die derzeitigen Abläufe bei Abseitsentscheidungen bewertet der ehemalige FIFA-Unparteiische kritisch. Trotz klarer Abseitspositionen würden die Linienrichter ihre Fahne nicht heben, weil man erst schaue, ob es ein Tor gebe. Anschließend dauere es viel zu lange, bis eine Entscheidung gefällt werde. "Der Video-Assistent sorgt für viel zu viele Diskussionen", meinte Meier.