In einem Interview mit der englischen Zeitung "Daily Mirror" sieht UEFA-Präsident Aleksander Ceferin die Abseitsregel gegenwärtig als sehr streng an: "Wenn man eine lange Nase hat, ist man heutzutage im Abseits". Auslöser für die geforderte Änderung dürfte der Videobeweis sein.

Trotz Einführung des technischen Hilfsmittels kam es immer wieder zu strittigen Entscheidungen, bei denen der Video Assistent Referee (VAR) keine einheitliche Linie vorgab. Ceferin hegt zudem Zweifel am derzeitigen System: "Die Linien werden ja auch von den Videoassistenten gezeichnet. So gesehen ist es eine subjektive Zeichnung von objektiven Kriterien." Daher würde Ceferin eine Toleranz von zehn bis 20 Zentimetern einführen wollen.

Ceferin sei nach eigenen Angaben "nie ein großer Freund" des VAR-Systems gewesen. "Die Spieler jubeln gar nicht mehr. Sie warten erstmal auf den VAR", sieht der UEFA-Boss den Videobeweis kritisch. Trotz Kritik am VAR wäre ein Verzicht des Videobeweises für die Europameisterschaft 2020 keine Option. "Wir müssen ihn einfach benutzen, weil sich alle Mannschaften beschweren werden, wenn es einen Fehler gegen sie gibt", erklärte der Präsident. 

Eine konkrete Änderung der Regel müsste durch die FIFA und dem IFAB (International Football Association Board) vorgenommen werden.