In der Diskussion um den Videobeweis bei knappen Abseitsentscheidungen planen die Regelhüter des International Football Association Board keine weitreichenden Änderungen. "Wenn die Bilder mit kalibrierten Linien und dem Lot zeigen, dass eine Abseitsstellung vorliegt, dann soll sich der Video-Assistent weiterhin melden", sagte IFAB-Geschäftsführer Lukas Brud bei "sportschau.de" am Freitag.

"Auch wenn es nur um einen Zentimeter geht. Abseits ist Abseits", so Brud. Zuvor waren Aussagen von ihm in englischen Medien so interpretiert worden, dass minimale Abseitsstellungen nicht mehr geahndet werden sollen. Eine derartige Direktive solle Ende Februar in Nordirland beim jährlichen IFAB-Treffen gegeben werden. Eine Toleranzgrenze komme nicht infrage, betonte Brud nun. Er habe lediglich an das Prinzip erinnern wollen, dass der Video-Assistent nur bei klaren, offensichtlichen Fehlern eingreifen solle.

Entscheidungen nach Szenen, bei denen der Angreifer nur um wenige Zentimeter im Abseits stand, hatten in der Hinrunde sowohl in der deutschen Bundesliga als auch der englischen Premier League für Wirbel gesorgt.