Laut Mitteilung des Innenministeriums vom Mittwochvormittag befinden sich bereits vier bulgarische Anhänger, die englische Spieler rassistisch beleidigt haben sollen, in Haft. Es würden aber noch weitere Festnahmen im Laufe des Tages erwartet, hieß es weiter.

Das Match, in dem die Bulgaren die höchste Heimniederlage ihrer Verbandsgeschichte kassierten, war in der ersten Hälfte zweimal wegen rassistischer Ausfälle von bulgarischen Fans gegen dunkelhäutige Spieler der Engländer unterbrochen worden. Mehrfach hatten einheimische Zuschauer auf der Tribüne auch den Hitlergruß gezeigt. Bulgarien droht nun eine saftige UEFA-Strafe, ein Verfahren wurde bereits eingeleitet.

Mit Verspätung hat sich Bulgariens Fußball-Teamchef Krassimir Balakow entschuldigt. "Ich verurteile Rassismus und lehne ihn ausdrücklich als ein Verhalten ab, das dem modernen menschlichen Zusammenleben widerspricht", schrieb der Coach in einem Mail an Journalisten am späten Dienstagabend.

Außerdem meinte Balakow in der Mitteilung: "Angesichts dieser Beleidigungen entschuldige ich mich als Nationaltrainer bei den englischen Spielern und allen, die sich verletzt fühlen." Unmittelbar nach der Partie hatte der Ex-Profi noch gemeint, "absolut nichts" von rassistischen Schmährufen gehört zu haben.

Auch Lazio-Fans mit beschämendem Verhalten

Der italienische Erstligist Lazio Rom ist einmal mehr wegen rassistischer Ausfälle seiner Fans bestraft worden. Die UEFA gab am Mittwoch bekannt, dass die Römer wegen der Vorfälle Anfang Oktober im Match gegen Stade Rennes im nächsten Europa-League-Heimspiel am 7. November gegen Celtic Glasgow insgesamt vier Sektoren für Lazio-Fans sperren müssen.

Überdies wurde der Club mit 20.000 Euro sanktioniert. Und sollten Lazio-Fans im Lauf eines Jahres erneut gegnerische Spieler rassistisch beleidigen, dann ist die Strafe automatisch ein Europacup-Match vor leeren Rängen, teilte die UEFA mit.