Schon am Montag (17/20 Uhr, DAZN & JOYN live) gehen die ersten Paarungen des letzten Gruppenspieltags beim Afrika-Cup über die Bühne. Und die 35. Auflage des Kontinentalturniers hatte bereits Vieles zu bieten: dramatische Spiele, traumhafte Tore und schöne Geschichten. So traf etwa ausgerechnet Georgi Minoungou, der erst zum Nationalteamspieler Burkina Fasos gereift war, nachdem er an einem Auge erblindet war, in der fünften Minute der Nachspielzeit zum 1:1 gegen Äquatorialguinea. Drei Minuten später köpfelte Leverkusens Edmond Tapsoba die „Hengste“ gar zum Sieg.

Im Aufeinandertreffen mit Österreichs WM-Gegner Algerien musste sich Burkina Faso am Sonntag jedoch mit 0:1 geschlagen geben. Riyad Mahrez traf in der 23. Minute für die „Wüstenfüchse“, die somit das Achtelfinalticket wie auch Ägypten und Nigeria bereits fix in der Tasche haben. Zuvor hatte es in der Gruppe E im Duell zwischen Äquatorialguinea und dem Sudan einen Schockmoment gegeben, als Sudans Torhüter Monged Abuzaid in der ersten Hälfte kollabiert war und das Spiel für etwa zehn Minuten unterbrochen werden musste. Abuzaid konnte aber schließlich weiterspielen und feierte ein 1:0 mit seinem Team.

Einzig die ganz großen Überraschungen blieben in Marokko bislang aus, vor dem letzten Spieltag deutet alles auf ein Weiterkommen der Gruppenfavoriten hin. Die bislang größte Sensation gelang am Sonntag der Mannschaft aus Mosambik, die in der stark besetzten Gruppe F mit der Elfenbeinküste und Kamerun das in der WM-Qualifikation nur knapp gescheiterte Gabun mit 3:2 bezwang.

Nach 20 Minuten gratis Eintritt

Und es wäre nicht der Afrika-Cup, gäbe es nichts Kurioses zu berichten: Verwirrung herrscht nämlich um die Zuschauerzahlen in den teils neuen, teils frisch renovierten Stadien im Co-Austragungsland für die WM 2030. Denn nicht nur Marokkos Spiele, zu denen jeweils mehr als 60.000 Menschen kamen, weisen gute Zahlen auf. Kamerun gegen Mali fand beispielsweise vor offiziell 35.200 Zusehern statt – dabei begann das Spiel noch vor fast leeren Rängen. Der Grund dafür ist durchaus außergewöhnlich: So öffnen die Organisatoren in Absprache mit dem afrikanischen Verband offenbar etwa 20 Minuten nach Spielbeginn die Tribünen, um den vor den Stadien versammelten Fans kostenlosen Eintritt zu bieten. In Hinblick auf die Weltmeisterschaft in viereinhalb Jahren ist für Afrikas Verband eine gute Auslastung der Stadien sichtlich von großer Bedeutung, in der Elfenbeinküste vor zwei Jahren war diese durchaus problematisch. Regulär gingen die günstigsten Tickets für die Gruppenspiele für knapp zehn Euro über die Theke – dafür, dass das 2030 nicht so sein wird, muss man kein Hellseher sein.