Fußball ist so eine beliebte Sportart, weil die Regeln seit Jahrhunderten gleich sind. Das stimmt nicht ganz. Denn die Regeln im Fußball werden stetig adaptiert. Wann, wie und warum ein Handspiel im Strafraum zum Elfmeter führt, oder auch nicht, ist regel-technisch zwar geklärt, wird aber von den Schiedsrichtern elastisch ausgelegt. Und auch die Video-Schiedsrichter haben manches Mal ihre eigene Sichtweise von Dingen, die auf dem Feld vorgehen. Fix ist, Fußall sorgt für Emotionen und für Diskussionen.

Nun aber soll eine Regel geändert werden, die grundsätzlich einwandfrei von den Video-Schiedsrichtern gesehen werden kann. Das Abseits. Die Fifa wird einen Vorschlag von Arsène Wenger (73) testen. Der ehemalige Arsenal-Trainer ist seit vier Jahren Chef der Globalen Weiterentwicklung Fußball beim Fußball-Weltverband. Die abgeänderte Abseitsregel besagt: Ein Spieler befindet sich nur im Abseits, wenn er zur Zeit des Abspiels mit dem gesamten Körper näher am gegnerischen Tor ist, als der letzte Feldspieler der gegnerischen Mannschaft.

Arsène Wenger, Chef der Globalen Weiterentwicklung Fußball beim Fußball-Weltverband
Arsène Wenger, Chef der Globalen Weiterentwicklung Fußball beim Fußball-Weltverband © (c) APA/AFP/ADRIAN DENNIS (ADRIAN DENNIS)

Der Unterschied zur bisherigen Regel ist eklatant. Diese besagt, dass ein Spieler im Abseits steht, wenn er zum Zeitpunkt des Abspiels mit irgendeinem Körperteil, mit dem er ein Tor erzielen darf – sprich alles außer Arme und Hände – dem gegnerischen Tor näher steht, als der letzte Feldspieler. 

Ob es eine Regel-Revolution wird, bleibt abzuwarten. In der schwedischen, der niederländischen und der italienischen Liga soll die Idee jedenfalls getestet werden.