Mit einem 1:0 über Liverpool sicherte sich Rekordsieger Real Madrid den 14. Titel in der Champions League, den fünften im letzten Jahrzehnt. Mitten drin statt nur dabei war ÖFB-Legionär David Alaba, der in seinem ersten Jahr bei den Königlichen nach zwei Titeln mit den Bayern zum persönlich dritten Mal den Henkelpott in die Höhe strecken darf. "Unbeschreiblich", sagte der Wiener nach dem Spiel. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich fühle mich unglaublich, ein Wahnsinn."

"Natürlich kommt man her mit dem Traum, die Champions League zu gewinnen, dann erreichst du das heute, das ist schon wirklich unglaublich", meinte Alaba, der mit einer Nigeria-Österreich-Philippinen-Flagge feierte, weiter. "Ich glaube, jedes Finale schreibt seine eigene Geschichte, und es immer was Besonderes, auf der größten Fußballbühne stehen zu dürfen. Dafür bin ich wirklich sehr dankbar. Der Glaube, den wir diese Saison haben, ist unglaublich. Wir werden nicht nervös, wir glauben an unsere Stärken, dann schlagen wir zu. Das ist nicht nur heute, das haben wir dieses Jahr schon öfter gesehen."

Toni Kroos: "Der Trainer hat sich bedankt"

Mitspieler Toni Kroos konnte den Titel ebenso nicht ganz fassen. "Es ist ganz schwer zu begreifen", sagte der Mittelfeldregisseur. "Ich habe vor der Saison nicht damit gerechnet, dass wir ins Finale kommen können. Fünfmal das Ding zu gewinnen, ist unfassbar. Das dauert ein paar Tage. Aber dieser Titel war was Besonderes, weil ich immer wollte, dass die ganze Familie dabei ist. Und diesmal war das erste Mal die ganze Familie mit allen Kindern da." Zum vierten Mal als Trainer hat Carlo Ancelotti die Königsklasse gewonnen. "Der Trainer hat sich bei uns bedankt, dass er das noch einmal mit uns erleben darf", sagt Kroos über seinen Coach. "Das hat er auch vor dem Finale schon getan. Es gibt keinen anderen Trainer, der so nah am Spieler ist."

Nach zwei Champions-League-Titeln mit AC Milan und einem mit Real kam nun auch bei den Königlichen der zweite für Ancelotti dazu: "Ich kann es einfach nicht glauben", sagte der 62-Jährige. "Es war ein schwieriges Spiel, wir haben in der ersten Hälfte sehr gelitten, aber am Ende, wenn man auf all die Spiele in dieser Saison schaut, glaube ich, dass wir es uns verdient haben, den Bewerb zu gewinnen. Es ist ein fantastischer Klub und ein Team mit einer enorm großen Qualität und starkem mentalen Charakter."

Neben Vinicius Jr., der in der 59. Minute das Goldtor erzielen konnte, war Real-Torhüter Thibaut Courtois wohl der Mann des Spiels, der mit zahlreichen Paraden den Sieg festhielt. "Es war nötig, dass ich ein Finale in meiner Karriere gewinne, um meinem Namen einigen Respekt zu zollen", sagte der Belgier. "Ich bin richtig glücklich und stolz auf die Leistung der Mannschaft. Wir haben die besten Klubs der Welt geschlagen. Manchester City und Liverpool waren unglaublich in dieser Saison. Liverpool hat auch heute ein großartiges Match gespielt, aber wir hatten eine Chance und haben das entscheidende Tor gemacht."

Neben der Trauer überwog bei Liverpool-Trainer Jürgen Klopp der Stolz. "Ich sehe schon, dass wir eine geile Saison gespielt haben", sagte der Deutsche. Die Serie – zuletzt haben drei deutsche Trainer die Champions League gewonnen – ist nun zu Ende. "In zwei Bewerben haben wir es knapp nicht geschafft – mit dem knappst möglichen Rückstand. Ich habe bei Madrid jedem gratuliert. Wir probieren es wieder."