Der Transfer ist über die Bühne gegangen. Christoph Lang wechselte vom SK Sturm zu Rapid und unterschrieb bei den Hütteldorfern einen Vertrag bis 2027. Über die Ablösemodalitäten herrscht Stillschweigen. Informationen zufolge soll Lang den Wienern aber rund eine Million Euro Wert gewesen sein. Weil Rapid von Celtic Glasgow für Nicolas Kühn kolportierte 3,5 Millionen Euro erhalten hat, bleibt den Wienern noch Geld in der Klubkasse.

Dass Lang beim SK Sturm nicht Fuß fassen konnte und darf, liegt nicht an seinen zuletzt gezeigten Leistungen. Beim TSV Hartberg erzielte der U21-Teamspieler als Leihspieler fünf Treffer und lieferte drei Torvorlagen. Die Oststeirer sind damit die Leidtragenden an diesem Transfer. Denn die Leihe musste aufgrund des Verkaufs an Rapid beendet werden. „Für Hartberg tut mir das wirklich leid. Aber bei einem Leihgeschäft ist immer ein gewisses Risiko dabei“, sagt Sturms Geschäftsführer Andreas Schicker.

Und warum kommt Lang nicht als Ersatz für den am Montag am Syndesmoseband operierten Seedy Jatta infrage? „Christoph hat sich in Hartberg richtig gut entwickelt, es liegt nicht an seinen Leistungen. Wir haben mit Sarkaria, Böving, Camara und Teixeira vier Spieler mit einem ähnlichen Profil. Wenn wir einen Ersatz für Jatta holen – und das haben wir noch nicht entschieden –, dann einen Stürmer mit einem anderen Profil. Da sind wir ganz klar und gehen von unserem Weg auch nicht ab“, erklärt Schicker. Zudem komme hinzu, dass „uns Lang klar signalisiert hat, seinen Vertrag bei Sturm nicht zu verlängern und dass er gerne zu Rapid gehen würde. Und wir legen einem jungen Spieler in seiner Entwicklung sicher keine Steine in den Weg.“ Dazu kommt die durchaus ansehnliche Ablösesumme für einen Spieler, der bei Sturm nie zum Stammpersonal zählte.

„Ich weiß, dass steirische Fußballer beim SK Rapid eine lange Tradition haben, und werde alles dafür geben, dass ich mich in den nächsten Jahren in diese ehrwürdige Reihe einordnen kann. Ich freue mich auf die ersten Einheiten mit dem Trainerteam und den neuen Mannschaftskollegen sowie auf den ersten Einsatz in Hütteldorf vor der bekannt lautstarken Kulisse, die mich bislang auch immer als Spieler der gegnerischen Mannschaft beeindruckt hat“, wird Lang in einer Aussendung zitiert.

Sturm beendet Leihe nach Hartberg nicht zum ersten Mal

Hartberg jedenfalls ist, was Leihen von Sturm-Spielern betrifft, ein gebranntes Kind: In der ersten Bundesliga-Saison der Oststeirer holte Sturm auch Ivan Ljubic im Winter zurück in die Landeshauptstadt. Wohl mit ein Grund, warum Sportchef Markus Schopp schon beim Trainingsauftakt im Sommer betonte, in Zukunft auf Leihen verzichten zu wollen – so gut das eben geht. Neben Lang haben die Hartberger auch Mamadou Sangare (Salzburg), Angelo Brückner (Bayern München) und Ibane Bowat (Fulham) ausgeliehen. Bei den drei Spielern besteht die Gefahr, sofort zurückbeordert zu werden, allerdings nicht.

Beim Trainingsauftakt im Winter war klar: Hartberg wird nur am Transfermarkt aktiv, wenn ein Stammspieler geht. Dieser Fall ist jetzt eingetreten. „Wir sind für einen Abgang auf jeder Position vorbereitet“, sagt Schopp. Im Winter wird das nur über eine neuerliche Leihe funktionieren. „Wir sind kein Verein, der im Winter Ablösesummen bezahlen kann“, sagt Schopp. Finden die Hartberger keinen Lang-Ersatz, geht in Hartberg die Welt auch nicht unter. Neben Dominik Prokop und Donis Avdijaj stehen für vier Positionen noch Sangare, Ruben Providence und Dominik Frieser zur Verfügung. „Gerade bei Ruben hat es Herbst Phasen gegeben, wo es superschwer war, ihn draußen zu lassen“, sagt Schopp. Christoph Urdl hat bereits angedeutet, dass er den Hartbergern in der Offensive helfen kann. Und im 19-jährigen Maximilian Fillafer sehen die Hartberger ein großes Talent für die Zukunft.