Nach vier Runden in der Qualifikationsrunde waren die Innsbrucker Haie das Schlusslicht in der Tabelle. Im Heimspiel gegen den VSV standen die Tiroler damit schon etwas unter Zugzwang. So waren die Gastgeber wohl versucht, druckvolles Eishockey aufzuziehen, es gelang ihnen aber auch nur phasenweise und ohne große Chancen herauszuarbeiten.

Die VSV-Abwehr stand ganz gut, deckte die gegnerischen Stürmer ab, war immer direkt am Mann. Und am Ende war Goalie Jakub Sedlacek stets auf dem Posten. Bei den wenigen Gegenangriffen waren die Villacher nämlich nicht weniger gefährlich. Sie ließen aber, wie die Innsbrucker auch, eine nummerische Überlegenheit ungenützt.

So war das 0:0 zur ersten Drittelpause mehr als logisch. Und entsprach dem wenig stimmungswirksamen Geschehen in der Halle. Fans fehlen halt im Eishockey nach wie vor. Fake-Atmo vom Tonband hilft da nur wenig.

Wenig Höhepunkte

Gleiches Bild auch im Mittelabschnitt. Keiner der beiden Kontrahenten wollte zu großes Risiko nehmen, den Innsbruckern fehlte der letzte, entscheidende Pass, der VSV übte sich weiter in defensiver Geduld, ließen dem Gegner aber auch nur wenig Spielraum.

Zur Halbzeit des Spiels übernahm der VSV immer mehr die Kontrolle des Spiels, leistete ordentlich Widerstand. Und fand in weitere Folge durchaus Möglichkeiten. Aber es dauerte noch einmal 14 Minuten im Mitteldrittel, ehe das erste Tor fiel. Wohl verdient für den VSV, was die Schussstatistik zu diesem Zeitpunkt (24:18 für den VSV) auch bestätigte. Chris Collins nahm sich ein Herz und zog nach Pass von Hrabal ab. Tormann Tom McCollum, der beste Innsbrucker, war geschlagen.

Spannendes Finish

Ein 1:0 zu halten ist im Eishockey freilich in brandgefährliches Unterfangen. Dazu gab es nach vier Minuten im Schlussdrittel beim VSV auch einen Tormannwechsel. Sedlacek, der leicht angeschlagen schien, machte für Ali Schmidt Platz. Und so kam es, wie es kommen musste. Gerlach (47.) bezwang Schmidt - 1:1, da war die Gefahr natürlich groß, dass der VSV zerbrechen könnte.

Wohlwissend, dass Schmidt nicht groß aufwärmen konnte, schossen die Innsbrucker nun aus alle Lagen, offenen und verdeckten. Der VSV ließ sich aber nicht einschüchtern, wurde selbst offensiver - und wieder stellte Chris Collins mit einem Schuss ins kurze Kreuzeck die Führung her.

1:50 Minuten vor Schluss nahm die Innsbrucker Bank ein Time-out und Tormann McCollum früh vom Eis. Zum Vorteil des VSV. Denn Pollastrone nützte das leere Tor zum 3:1. Die Innsbrucker kämpften weiter, aber im Grunde doch zu ideenlos. Der VSV holt drei wichtige Punkte aus Tirol.

Bitter für die Villacher: Ihnen drohen neue Ausflälle. Matt Mangene (im ersten Abschnitt out) und Jakub Sedlacek zogen sich Verletzungen zu und dürften zumindest am Dienstag gegen Graz nicht dabei sein.