Die Spieler des VSV agierten in den letzten zwei Spielen so, als ob eine schwere Last von ihren Schultern genommen wurde. Auffällig waren der frisch gewonnene Spielwitz und die Freiräume, die der neue Mann der Mannschaft offensichtlich gewährt. Rob Daum schaffte es, die Mannschaft binnen kurzer Zeit aus ihrem Tief und wieder auf Play-off-Kurs zu bringen. „Er hat sofort den richtigen Draht zur Mannschaft gefunden und das Team perfekt eingestellt. Seine wichtigste Veränderung war, dass er die Spieler sozusagen von der Leine ließ. Diese danken es ihm nunmehr mit ausgezeichneten Leistungen“, analysiert Sportvorstand Gerald Rauchenwald die Arbeit des neuen Trainers.

Vor allem der unveränderten ersten Sturmlinie schien rechtzeitig der Knopf aufgegangen zu sein. Insgesamt zwölf Scorerpunkte konnten Jerry Pollastrone, Brodie Reid und Patrick Bjorkstrand in den letzten zwei Partien für sich verbuchen. Letzterer stach mit drei Toren und ebenso vielen Assists besonders hervor. „Ich fühle mich sehr wohl, bin mental und physisch gut drauf. Wichtig ist aber, dass wir als Team richtig stark spielen“, relativiert der dänische Stürmer.



Mit den sechs gewonnenen Punkten setzte sich der VSV wieder an die Spitze der Tabelle der Qualifikationsrunde und hat nun alle Trümpfe in der Hand, schon frühzeitig den Play-off-Einzug zu fixieren. Acht Punkte beträgt der Vorsprung auf den vierten Platz. Theoretisch reichen den Adlern Siege in den verbleibenden drei Heimspielen, um in das Viertelfinale einzuziehen. Schneller ginge es, wenn die Blau-Weißen bereits heute gegen die Linzer, gegen die man die letzten drei Duelle gewinnen konnte, Punkte mitnehmen könnten. „Die Siege gegen Fehérvár und Znaim waren enorm wichtig. Damit liegen wir voll im Plansoll. Wenn wir in Linz wieder so auftreten, dann werden wir auch das Spitzenspiel gewinnen“, ist Rauchenwald überzeugt.

Für Rob Daum ist das heutige Spiel auch persönlich etwas Besonderes. Sechs Jahre wirkte er in der Stahlstadt, feierte mit den Black Wings in der Saison 2011/12 auch einen Meistertitel. „Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es für mich ein Spiel wie jedes andere ist. Ich habe gemischten Gefühle und bin gespannt, wie es sich letztendlich beim Spiel anfühlen wird“, gibt der Kanadier zu.

Sportlich war Daum mit seinen ersten zwei Partien als VSV-Trainer zwar recht zufrieden, weiß aber auch, dass noch viel Arbeit auf ihn und die Mannschaft wartet: „Wir haben gutes Eishockey geboten, dennoch gilt es, jetzt intensiv und mit Leidenschaft weiterzuarbeiten. Wir haben noch viel Potenzial, werden uns weiter steigern. Dafür müssen wir noch aggressiver auftreten und noch mehr die Geschwindigkeit im Match diktieren.“

Die Adler blieben nach dem Spiel in Znaim gleich in Linz, absolvierten bereits gestern eine Trainingseinheit in der Stahlstadt. Bis auf Christof Wappis sind alle Spieler fit.