1. Drittel

Viel hatte man sich im Lager der Villacher Adler vorgenommen, "die Hausaufgaben erledigen" nannte es etwas Co-Trainer Hans Winkler. Doch in Znaim war das Konzept der defensiven Stabilität, Disziplin und Konzentration schon nach zehn Minuten überholt. Da hatten Tomas Guman (Konter) und Marek Spacek (Weitschuss) schon binnen 62 Sekunden auf 2:0 für die Hausherreh gestellt. In einer Partie, die von den Spieltanteilen her an das Heimspiel gegen Fehervar zuletzt erinnerte, war der VSV vor der ersten Pause lediglich einmal gefährlich geworden. Und das durch Olympia-Rückkehrer Miha Verlic, der nach einem Sololauf aber viel zu zentral abgeschlossen hatte (8.). Dem Spielverlauf nach ging die 2:0-Führung für aufgeweckte Znaimer Adler nach Drittel eins also völlig in Ordnung.

2. Drittel

Es schien in erster Linie der Glaube an die eigenen Fähigkeiten mit dem raschen 0:2 einmal mehr völlig gebrochen worden zu sein. Bis auf seltene Einzelaktionen, wie einem erfolglosen Sololauf von Sam Antonitsch (23.), waren die Mannen von Markus Peintner in einen resignativen Zustand verfallen. Das 3:0 und damit auch schon die sehr frühe Vorentscheidung durch Adam Raska folgte auf den Fuß (24.). Spielerisch wollte ein Aufbäumen wie so oft nicht mehr gelingen, der Frust entlud sich bei jenen, den Kampfgeist und Leidenschaft in dieser Saison sicher nie abzusprechen waren, zur Spielmitte im Faustkampf: Niki Petrik, Stefan Bacher und Nico Brunner nahmen sich je einen Tschechen zur Brust. Bacher wurde direkt unter die Dusche geschickt, Petrik durfte nach fünfminütiger Nachdenkpause wieder am Geschehen teilnehmen. Den größten und einzigen Sitzer der zweiten 20 Minuten ließ in der Folge Andrew Sarauer liegen, der die Scheibe aus kürzester Distanz nicht im Tor unterbringen konnte (31.). Den Schlusspunkt eines turbulenten und zugleich furiosen Znaimer Mitteldrittels setzte Cody Corbett mit einem platzierten Flachschuss ins lange Eck (39.). Lukas Herzog im Kasten der Adler war auch beim vierten Gegentreffer schuldlos.

3. Drittel

Im Schlussabschnitt blieb die Tonart die gleiche. Znaim hatte die völlige Spielkontrolle, die letzte Konsequenz fehlte aber. Der VSV war in seine Einzelteile zerfallen und kassierte früh den ersten Unterzahltreffer durch Doppelpacker Marek Spacek (42.). Zehn Minuten später machte Erik Nemec das halbe Dutzend voll. Das von den mitgereisten Villacher Schlachtenbummlern geforderte "Kämfen VSV, kämpfen!", schien die Mannschaft an diesem Abend schlichtweg überhört zu haben.

Ihre Saison-Abschiedstournee geben die Adler nun am Freitag gegen Schlusslicht Graz in Villach und am Sonntag bei Tabellenführer Dornbirn. Nicht mehr mit von der Partie ist dann Gerd Kragl, der noch in den Genuss von Playoff-Spielen kommen könnte. Er wird nämlich morgen vom Stammverein Linz zurück in die Heimat beordert.