Im Play-off soll man hart spielen, es ist die fünfte Jahreszeit im Hockey. Aber wir sind alle da, um uns nicht zu verletzen. Dabei können durch so eine Attacke vielleicht gesundheitliche chronische Folgen entstehen. Nach diesem unfairen Check bin ich eigentlich fassungslos, wie man so etwas machen kann, verstehe ich nicht“, sagte ein sichtlich schockierter Martin Schumnig nach der Niederlage gegen die Vienna Capitals.

Der von Charlie Dodero, der eine Sperre von vier Spielen ausfasste, niedergestreckte Steven Strong musste mit Kopfverletzungen in das Krankenhaus eingeliefert werden. Erste Untersuchungen ergaben, dass sich der Verteidiger mehrere Platzwunden zuzog und einen Zahn verlor. „Unklar war noch, ob beim Kiefer etwas passiert ist und ob er sich eine Gehirnerschütterung zuzog“, sagt KAC-Generalmanager Oliver Pilloni, der noch immer eine Chance sieht, dass sein Team den 1:3-Rückstand in der Serie noch drehen kann. „Die Burschen sind nach wie vor bereit, sie glauben an sich.“

Dies bestätigt auch Stefan Geier, wobei es ihm schon klar ist, dass es nicht einfach werden wird. „Wir haben das Zeug, nochmals zurückzukommen. Was wir jetzt brauchen, ist ein Flow und mehr Glück. Zudem müssen wir befreit aufspielen, dürfen nicht so viel nachdenken“, so der Stürmer, der gemeinsam mit seiner Ehefrau Verena Flüchtlingen aus der Ukraine ein Zimmer in seinem Haus unter der Plattform ukrainetakeshelter.com anbietet.

Von Dienstag auf Mittwoch hatte die Familie bereits die ersten Gäste. „Eine Mutter mit ihrer 23-jährigen Tochter, die sehr gut Englisch sprach, haben auf der Durchreise nach Italien, dort haben sie Verwandte, bei uns genächtigt. Sie haben sich 1000 Mal dafür bedankt“, erzählt Geier und fügt hinzu: „Wenn jemand Hilfe braucht, dann sind wir da.“

Bei den Villacher Adlern ist im Gegensatz zum Erzrivalen alles eitel Wonne. Nach vier Achtelfinalduellen gegen Laibach führt der VSV in der Best-of-Seven-Serie mit 3:1 Siegen, kann bereits am Freitag den Sack zumachen und ins Halbfinale einziehen. Dort wartet bereits Fehervar, das sich mit einem 4:0 in der Serie gegen Pustertal klar durchsetzen konnte. „Von den Ergebnissen her kann man nur zufrieden sein. Dennoch hat die Mannschaft noch viel Luft nach oben und wird sich in Spiel fünf noch einmal steigern müssen“, bleibt Geschäftsführer Andreas Napokoj auf dem Boden.

Ausschlaggebend für den am Ende klaren 5:2-Sieg im letzten Spiel in Laibach war laut Felix Maxa das erst Tor durch Scott Kosmachuk: „Wir haben endlich einmal das erste Tor im Spiel geschossen. Da ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen.“ Ans Halbfinale denke bei den Villacher Adlern aber noch niemand, noch sei der Weg dorthin ein steiniger. „Wir schauen nicht allzu weit nach vorne, wollen nur von Wechsel zu Wechsel blicken und unser Eishockey durchziehen“, so Maxa weiter.

Der zuletzt erkrankte Goalie Tomi Karhunen absolvierte am Mittwoch bereits wieder eine Trainingseinheit und auch bei John Hughes (ebenfalls erkrankt) stehen die Vorzeichen für einen Einsatz in Spiel fünf ebenfalls gut.