Nicht alle Wege führen nach Rom. Die Champions Hockey League dient als bestes Beispiel. Dort führen sie in einige Ecken Europas, die selbst hartgesottenen Fans eine Unbekannte im Eishockey darstellen. Donezk (UKR) etwa, oder Rungsted (DEN) - beide amtierende Meister ihrer Länder. Rouen dürfte zumindest jenen Erinnerungen hervorrufen, die bereits 1994 den KAC beim europäischen Liga-Cup verfolgt hatten. Heutzutage ploppt der Klub aus der Normandie ab und an auf, wenn Liga-Imports ihre Karriere ausklingen lassen.

Schwierig Einzuschätzen sind die Qualitäten der Franzosen selbst für Experten. Rotjacken-Verteidiger Martin Schumnig und seine Kollegen haben sich nur peripher mit ihren ersten CHL-Gegner beschäftigt: "Wir wissen von ihnen kaum etwas. Videomaterial liegt uns noch keines vor. Es ist aber nicht wichtig, wie sie spielen. Wir müssen uns sowieso auf uns konzentrieren", lässt der Routinier, der bisher bei allen CHL-Auftritten der Klagenfurter auf dem Eis gestanden war, wissen.

Der KAC wird, abgesehen von Paul Postma (verletzt), zum ersten Mal in dieser Saison in voller Stärke auftreten. Auch alle Nationalteam-Spieler sind nun dabei. "Wir spielen kein anderes System. Jeder sollte wissen, was er zu tun hat. Wir sind eine geschlossene Mannschaft, die das bewältigen sollte", meint Schumnig. Und Trainer Petri Matikainen ergänzt. "Es waren exakt zwei Stunden gemeinsames Eistraining. Aber die Jungs wollen trotzdem erfolgreich sein. Und ein guter Start macht vieles einfacher."

Abhängig davon, ob hinsichtlich Anmeldeformalitäten grünes Licht erteilt wird, könnte Neo-Rotjacke Philip Bruggisser sein Debüt feiern. Der Rechtsschuss-Verteidiger absolvierte am Donnerstag seine erste Eiseinheit. Die strenge finnische Ordnung der Defensive bereitet ihm kein Kopfzerbrechen: "Wir spielen im Nationalteam ein ähnliches System." Matikainen, der ihn mittels Videoscouting studiert hat, zeigt sich optimistisch, dass Bruggisser schnell die akkuraten taktischen Anforderungen verinnerlicht: "Er ist sehr beweglich mit dem Puck, verfügt über gute Pass-Entscheidungen und setzt im Spiel seine offensiven Werkzeuge gut ein."

Ein besonderer Abend wird das Duell gegen Rouen in jedem Fall sein: Erstmals seit über einem Jahr dürfen wieder Fans in die Stadthalle. "Wir brennen auf dieses Spiel vor unserem Publikum", freut sich Schumnig, der sich von der Champions Hockey League auch verspricht, dass Defizite bzw. Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Spätestens im Achtelfinale, wenn die Wege zu Adressen von Top-Klubs führen.