Der HC Bozen ist seit dem Eintritt in die ICE-Liga in der Saison 2013/14 eine Konstante im Play-off. Noch nie verpassten die Südtiroler die fünfte Jahreszeit, wie die entscheidende Phase gerne genannt wird. Gleich beim Debüt schnappte sich der Klub die Liga-Krone, ließ 2018 Titel Nummer zwei folgen. In der laufenden Saison entpuppten sich die Bozener zum großen Favoriten.

Was die Mannschaft bisher auf das Eis zauberte, gibt Einblicke, worauf sich die Konkurrenz noch gefasst machen muss. In den bisherigen 17 Partien zog das Team nur vier Mal den Kürzeren, wobei es bei zwei Begegnungen Punktezuwachs gab. Die ICE-Liga-Trainer sind sich ziemlich einig, wer die größten Titelchancen hat. Ex-Meistermacher Kai Suikkanen, der nun bei Dornbirn hinter der Bande steht, bringt es auf den Punkt. „Bozen ist die beste Mannschaft der Liga“, sagt der Finne.

Viele Italokanadier

Im Kader tummeln sich 16 Spieler, die nicht in Italien geboren wurden. Sieben Cracks verfügen aber über eine Doppelstaatsbürgerschaft, sogenannte Italokanadier. Das Prunkstück ist die Offensive, die nicht nur über extrem hohe Qualität verfügt, sondern sehr breit aufgestellt ist. Acht Stürmer haben schon mindestens viermal und öfter getroffen. Das Powerplay ist mit einer Erfolgsquote von 27,27 Prozent die Nummer eins der Liga. Im Tor stehen mit Leland Irving (94,3 %), der aber aufgrund einer Verletzung vorerst durch Frederic Cloutier ersetzt wird, und Justin Fazio (91,8 %) zwei starke Keeper, sie nehmen bei den abgewehrten Schüssen die Plätze zwei und vier ein.

Mit dem Abgang von Alex Trivellato, der nach Krefeld zurückkehren musste, könnte die Abwehr die einzige kleine Schwachstelle werden. Im Moment deutet aber nichts darauf hin, denn mit 1,82 Gegentoren pro Spiel ist das Team die Nummer eins. Die einzig zu ortende Problemstelle ist das Unterzahlspiel, da kommen die Bozener nur auf einen Wert von 79,7 %, was Platz acht bedeutet.

Viel Erfahrung

Auf der Kommandobrücke haben die Südtiroler mit Greg Ireland einen international erfahrenen Mann, der dem mächtigen Vereinschef Dieter Knoll, der auch Sportdirektor ist, scheinbar die Stirn bieten kann.

Neun Ausfälle

Beim KAC steht heute wieder Sebastian Dahm im Tor, mit Steven Strong droht ein weiterer Ausfall. Insgesamt könnten damit neun Spieler in Bozen fehlen. „Wir müssen hinten dichtmachen, smart spielen und unsere Chancen nützen“, gibt Stürmer Manuel Geier die Erfolgsformel vor.